Zum Tag gegen Gewalt gegen Frauen: Bündnis für Opfer
■ Mehr Rechte für Zwangsprostituierte verlangt
Mehrere Bremer Organisationen haben zu einem breiten Bündnis für die rechtliche Besserstellung der Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel aufgerufen. Notleidende Frauen in Lateinamerika, Ostasien und Osteuropa für deutsche Bordelle anzuwerben, sei die „moderne Variante des Sklavenhandels“, sagte Frauensenatorin Tine Wischer am Mittwoch abend bei einem Forum „Handelsware Frau“. Weltumspannende Kartelle könnten relativ gefahrlos auf dem Rücken ihrer Opfer gute Gewinne machen.
Dies sei möglich, sagte die Juristin Brigitte Melinkat aus dem Büro der Frauenbeauftragten, weil den Opfern bei der Ankunft in Deutschland die Pässe abgenommen würden. Damit hätten die Frauen, denen Arbeit und Verdienst versprochen werde, den Status illegaler Einwanderinnen ohne rechtlichen Anspruch und Schutz. Nur so könnten Bordellbesitzer und private Arbeitgeber die Frauen beliebig ausbeuten.
Der Opferschutz für Frauen, die Anzeige erstatten, müsse erheblich verbessert werden. Polizei und Justiz setzten derzeit vor allem auf die Verfolgung der Täter, so Melinkat. Die Opfer brächten sich aber durch ihre Aussagen oft in Lebensgefahr. „Kein Mensch interessiert sich für die Frauen“, sagte Dhenya Suarez Medina von der Frankfurter Hilfsorganisation „agisra“. Frauen würden oft abgeschoben, ehe ihren Peinigern der Prozeß gemacht werden konnte. Mit einem Einwanderungsgesetz, so hieß es beim Forum, könnte die Situation verbessert werden, weil die Frauen dann nicht mehr rechtlos und illegal in Deutschland arbeiten müßten. epd/cp
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