: „Zum Glück sind wir Außenseiter“
Fansache (14) Was erwarten die Anhänger der Teams von der EM? Heute: Wales
taz: Sarah, wie erleben die Waliser in Berlin die EM?
Sarah Milligan: Waliser in Berlin? Ganz ehrlich, ich bin, glaube ich, die einzige Waliserin in ganz Berlin (lacht). Ich kenne jedenfalls keine einzige Person aus Wales hier.
Ist das als Fußballfan nicht deprimierend?
Ja, es wäre wesentlich cooler, wenn es mehr Waliser in der Hauptstadt gäbe. Aber ich habe mittlerweile ein paar Iren und Schotten auf meine Seite gezogen, mit denen gucke ich die Spiele. Zum Glück ist unser Team Außenseiter, deshalb mag uns eigentlich jeder. Und wenn das Spiel läuft, ist es mir egal, mit wem ich schaue, dann gucke ich Fußball.
Bist du ruhig oder regst du dich viel auf beim Spiel?
Ich bin laut. Wenn Wales spielt, kommentiere ich, fluche laut und schreie. Na ja, ich bin ja auch die Einzige, die hier die Ehre für Wales hochhält.
Ist das typisch walisisch?
Temperament beim Spiel? Ja, finde ich schon. Aber nie auf aggressive Art. Die walisischen Fans sind sehr fröhlich, wir wollen einfach Spaß haben. Bei der EM in Frankreich rocken die walisischen Fans zusammen mit den Iren das Turnier, das macht mich richtig stolz. Und unser Star Gareth Bale ist unser Held.
24 Jahre, ist Waliserin und kam vor zwei Jahren auf Reisen nach Berlin. Als eine Bekannte ein Zimmer in einer WG freihatte, ist sie geblieben. Sie lebt in Wedding und kellnert.
Wie würdest du feiern, wenn Wales die EM gewinnt?
Ich würde zusammen mit den irischen Jungs die ganze Nacht durchfeiern.
interview Alina Schwermer
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