Zukunft der „Hamburger Morgenpost“: Die „Mopo“ buhlt um zwei Große
Noch im Januar soll entschieden werden, wie es mit der Hamburger Morgenpost weiter geht. Auch die Schließung ist eine Option.
Noch Ende Januar soll aber eine Entscheidung über den geplanten Verkauf der Mopo, die vergangenes Jahr ihren siebzigsten Geburtstag gefeiert hat, fallen, und dann soll auch die Belegschaft informiert werden. Nach taz-Informationen finden derzeit sowohl mit dem Bauer-Verlag als auch mit der Funke-Mediengruppe Übernahmeverhandlungen statt. Scheitern diese, so plant DuMont, die Morgenpost dicht zu machen. Die Schließungsoption wird aber hausintern als die „unwahrscheinlichste Variante“ gehandelt.
Der Verkauf an Molzow ist dem Vernehmen nach daran gescheitert, dass sich beide Parteien finanziell nicht einigen konnten. Der DuMont-Verlag, der die Morgenpost 2009 erwarb, wollte zumindest einen Teil des damals gezahlten Kaufpreises wiedersehen. Molzow forderte aber noch eine finanzielle Mitgift von angeblich rund vier Millionen Euro für die Übernahme der Mopo, deren Print-Auflage seit Jahren dramatisch sinkt. „Dann wickeln wir schon eher ab“, heißt es hinter vorgehaltener Hand aus der DuMont-Verlagsspitze.
Paketlösung im Gespräch
Am Donnerstag sickerte durch, dass die DuMont-Mediengruppe mit dem Bauer-Verlag über eine Paketlösung verhandelt, also über die gemeinsame Übergabe von Mopo und Mitteldeutscher Zeitung. Gegen diese Variante spricht, dass die MitarbeiterInnen der Mitteldeutschen Zeitung bereits kommenden Mittwoch über die Zukunft ihrer Zeitung informiert werden sollen, die der Mopo aber eben erst Ende Januar.
Nach Informationen der taz gibt es derzeit aber auch Geheimverhandlungen zwischen DuMont und der Funke-Mediengruppe, der neben der Berliner Morgenpost auch das Hamburger Abendblatt gehört. Hier könnte es mögliche Synergieeffekte geben, aber auch Bedenken des Kartellamtes.
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