PRESS-SCHLAG: Zu rund zum Kicken
■ Diego Maradona gibt Auskunft über seine Zukunft
Diego Maradona, genialster Ballbehandler seit Pelé, war schon immer ein sehr wandelbarer Mensch, sowohl was seinen Körperumfang als auch seine Sicht der Dinge betrifft. Kaum flatterte eine Verlautbarung des gefallenen argentinischen Fußballengels ins Haus, konnte man sicher sein, daß noch am selben Tage eine weitere eintreffen würde, die genau das Gegenteil besagte. Alles erfunden, behauptet er: „Die Medien verbreiteten viele Lügen über Maradona.“
Spielt er wieder nach seiner Kokain-Sperre, die im Sommer abläuft, oder spielt er nicht, das war die Frage, die im Mittelpunkt stand. In der neuen Ausgabe der Schweizer Wochenzeitung 'Sport‘ gibt er Auskunft: „Die Welt wird mich nicht mehr im professionellen Fußball sehen.“ Maradonas Begründung ist einleuchtend: „Schauen Sie mich nur an. Ich habe in den letzen Monaten etwa 500 Asados gegessen und dabei zwölf Kilo zugenommen.“
Weder in Italien, noch in Japan, noch in Argentinien will er also künftig dem Leder nachhetzen und auch die vielzitierte Fußballschule in Havanna sei nur eine vage Möglichkeit. Maradona wird statt dessen mit seiner Familie in die USA ziehen und dort eine Schule für Hallenfußball leiten. „Wir haben an der Küste Floridas bereits ein Haus gemietet. Seine Kokainsucht habe er überwunden („Maradona ist wieder gesund“) und auch an den Gerüchten über finanzielle Schwierigkeiten sei nichts dran: „Meine Töchter können auf meine Kosten bis ans Lebensende Kaviar essen und Champagner trinken.“
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