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Zu Gast an den Polen der Liga

■ Schon lange war die Kluft zwischen den Hamburger Profifußballklubs nicht mehr so groß wie heute

An das Tabellenende der zweiten Liga möchte sich Willi Reimann gar nicht erst gewöhnen: „Ziel sind drei Punkte“, so der Trainer des FC St. Pauli vor der heutigen Partie (19 Uhr, Millerntor) gegen den noch stärker schwächelnden Absteiger aus Mönchengladbach. Obwohl bei einer Niederlage der letzte Tabellenplatz droht, will Reimann von einem Schicksalsspiel nichts wissen:„Wir sind lediglich schlecht gestartet. Warum sollte man nicht durch einige Siege in Folge wieder Punkte gutmachen können?“

Um diese bitter nötige Serie zu starten, braucht das Hamburger Sorgenkind aber zumindest ein zweites Saisontor. Wer das schießen soll, wird sich erst kurz vor Anpfiff entscheiden, denn Marcus Marin ist noch genauso angeschlagen wie André Trulsen. Da medizinische Wunder im Fußball mittlerweile aber fast schon planbar sind, werden die Hamburger wohl in Bestbesetzung antreten können.

Das Ende der Fahnenstange hat der HSV hingegen schon erreicht. Nun gilt es, den Besitzstand Tabellenspitze zu wahren. Mit diesem konservativen, aber gar nicht mal unberechtigten Anspruch tritt die Überraschungsmannschaft der ersten Liga am Sonntag (17.30 Uhr) in Kaiserslautern an. Dort geht zur Zeit alles drunter und drüber - wann hat Otto Rehagel schon mal einen solchen Rückzieher gemacht wie im Fall Sforza? Ob der Libero allerdings den Torhunger der Hamburger zu stillen vermag, ist ähnlich fraglich wie der Zeitpunkt, an dem in der Führungsetage des HSV endlich wieder Ruhe einkehrt: Die Querelen um den Posten des ersten Vorsitzenden gingen unter der Woche in eine neue, ergebnislose Runde.

Aber was hat uns tm3-Analyst Kalle Rummenigge nicht erst kürzlich wieder in Erinnerung gerufen: „Spiele gewinnt man auf dem Platz.“ Am besten gleich an diesem Wochenende. pj

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