Zinsmanipulationen bei Großbanken: EU-Kommission ermittelt
Bei der französischen Credit Agricole, der HSBC aus Großbritannien und dem US-Institut JP Morgan wird untersucht, ob sie Zinssätze manipuliert haben.
BRÜSSEL rtr | In der Affäre um Manipulationen wichtiger Zinssätze geht die EU-Kommission verstärkt gegen drei Großbanken vor. An die französische Credit Agricole, HSBC aus Großbritannien und das US-Institut JP Morgan seien Beschwerdepunkte übermittelt worden, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit. Dem endgültigen Ergebnis der Untersuchungen werde dadurch aber nicht vorgegriffen.
Sollte die Aufsichtsbehörde feststellen, dass die Institute EU-Wettbewerbsrecht gebrochen haben, drohen ihnen Strafen von bis zu zehn Prozent ihrer jährlichen Einnahmen.
Die EU-Kommission hatte im Dezember gegen die Societe Generale und weitere Konzerne wie die Deutsche Bank, JP Morgan oder die Royal Bank of Scotland Rekordbußen von insgesamt 1,71 Milliarden Euro verhängt.
Hintergrund sind Manipulationen bei der Feststellung von Referenz-Zinssätzen wie dem Libor oder dem Euribor, die Grundlage für Finanzgeschäfte im Volumen von mehr als 500 Billionen Dollar sind und auf Angaben der Banken zu ihren Refinanzierungskosten beruhen.
Die EU-Kontrolleure hatten allein der Deutschen Bank eine Strafe von 725 Millionen Euro auferlegt.
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