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Ziehen Kubaner aus Angola ab?

■ Angolas Außenministerium nennt Bedingungen für Abzug der Kubaner / Erstmals seit zwei Jahren direkte Gespräche zwischen Südafrikas Außenminister und US–Staatssekretär Crocker

Johannesburg (afp) - Erstmals seit zwei Jahren kamen der südafrikanische Außenminister Roelof „Pik“ Botha und der für Afrika zuständige Staatssekretär im US– Außenministerium, Chester Crocker, am Montag zu direkten Gesprächen über die Angola– und Namibia–Frage in Genf zusammen. Unterdessen wachsen nach Einschätzung politischer Beobachter die Hoffnungen auf eine Friedensinitiative für die südliche Region Afrikas. Angola und Kuba haben nach einer Mitteilung des angolanischen Außenministeriums vom Sonntag den USA einen Vorschlag unterbreitet, nach dem Angola, Kuba, Südafrika und die Südwestafrikanische Volksorganisation Namibias (SWAPO) die Krise im südlichen Afrika entschärfen sollten. Der Vorschlag schließe einen Zeitplan für den Rückzug der in Angola stationierten kubanischen Soldaten aus dem Süden des Landes ein, zitierte die angolanische Nachrichtenagentur aus dem Vorschlag. Nach dem Abzug der Kubaner aus dem Süden könnte vereinbart werden, daß das kubanische Expeditionskorps schrittweise verkleinert und möglicherweise ganz aus Angola abgezogen werde. Voraussetzung für jede Vereinbarung über den Abzug der Kubaner sei, daß Südafrika seine Soldaten aus Angola zurückholt und die gegen die Regierung in Luanda kämpfenden Guerillas der UNITA nicht länger unterstützt. Auch die USA dürften den Rebellen nicht mehr helfen, erklärte das angolanische Außenministerium. Von Mittwoch bis Freitag hatten Delegationen der USA, Angolas und Kubas in Luanda verhandelt. ANGOP berichtete weiter, Angola werde einem Abzug der Kubaner erst dann zustimmen, wenn eine Übereinkunft über die Unabhängigkeit Namibias bestehe. In Angola sind vermutlich etwa 40.000 kubanische Soldaten stationiert.

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