zukünftige koalition: Zeit für Rot-Rot
Endlich hat Berlin gewählt, und eine quälend tatenlose Zeit des Skandals und der leisetreterischen rot-grünen Übergangsregierung sind vorbei. Nun gilt es, den Wählerwillen auch klar und deutlich als Regierungsauftrag anzunehmen. Das heißt eine rot-rote Koalition aus Sozialdemokraten und PDS.
Kommentar von ADRIENNE WOLTERSDORF
Die Linken haben mit satten 48 Prozent in der Osthälfte der Stadt eine starke Machtposition erreicht. Fügt sich die SPD jedoch dem aktuellen Kanzlerwillen und zieht eine Koalition mit der PDS nicht mehr in Betracht, müsste sie an der Spree in Zukunft mit einer doppelten Opposition ringen. Den Sozialisten im Osten, den Christdemokraten im Westen. Daher ist der Stadt mit einer Ampelkoalition kaum gedient.
Berlin darf nicht für eine kurze, aber entscheidende Zeit zum Spielball in der Strategie der Bundespolitiker werden. Zu strittig sind die zu bewältigenden Aufgaben bei der Sanierung der Hauptstadt, als dass parteitaktische Spielereien aus dem Kanzleramt hier den Kurs vorgeben dürfen.
Die zukünftige Regierung braucht beim Ausverkauf der angesammelten Filzwaren die mehrheitliche Akzeptanz der Berliner. Denn die bitteren Pillen, die auf dem Sparkurs bald geschluckt werden sollen, müssen den Hauptstädtern schon von einem starken Regierungsbündnis verordnet werden. Zu gewaltig ist das 80 Milliarden Finanzloch, als dass man es mit homöopathischen Dosen einer schwachen Koalition heilen könnte. Mut zur Koalition mit dem Sieger, Herr Wowereit!
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