■ Zaire: Quarantäne aufgehoben
Kinshasa (AP) – Nach zehn Tagen hat die Regierung von Zaire die wegen der Ebola-Seuche über die Stadt Kikwit und Umgebung verhängte Quarantäne aufgehoben. Ein Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Abdou Moudi, erklärte am Samstag, die Menschen könnten sich nun wieder frei im Land bewegen. Tausende an den Straßensperren rund um Kikwit lagernde Reisende durften nach einer Kurzuntersuchung weiterreisen. Die Gesamtzahl der Todesopfer, die die Epidemie forderte, erhöhte sich nach Auskunft der WHO auf 97. Moudi erklärte, es habe sich erwiesen, daß die verordnete Abriegelung der Region ein Fehler gewesen sei. Nach Einschätzung von Gesundheitsexperten war die Quarantäne unwirksam, da sich die Soldaten an den Sperren bestechen ließen. Außerdem seien die bereits an dem Virus Erkrankten ohnehin zu schwach, um die Stadt zu verlassen. Moudi erklärte, die ohne ausreichende Versorgung an den Straßensperren Kampierenden hätten nach den zehn Tagen bereits Ebola-Symptome zeigen müssen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen