Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über gesteigerte Müllwut erfreuen.
Menschen, die immer höflich bleiben, werden nicht gehört, sagt unsere Autorin. Protestierende brauchen den Zorn, um soziale Ungleichheit anzuprangern.
Alltäglich, politisch, verboten, befreiend: Wut! Wie geht man mit ihr um – und wie mit der des „Wutbürgers“?
Das Eishockeyteam Philadelphia Flyers hat einen „Wutraum“ eingerichtet. Um ihn zu benutzen, muss man einen Termin machen. Absurd.
Kinder können ihre Emotionen nur da ausleben, wo sie sich geborgen fühlen. Ich spüre diese Geborgenheit hautnah: klatsch, klatsch, klatsch.
Früher war ich sehr wütend, heute bin ich eher „shady“. Am liebsten lästere ich über weiße Typen, die sich kackscheißig verhalten.
Derzeit im Sonderangebot: Empörung, Empörung, Empörung. Und Wutanfälle, Wutanfälle, Wutanfälle. Affektkontrolle sieht anders aus.
Wut und Ärger in Maßen helfen oftmals im Leben weiter. Schädlich dagegen ist, wenn man den Ärger ständig herunterschluckt.
Hat der Zug gerade mal vier Minuten Verspätung, ist sofort Krawall angesagt. Aber beim Arzt werden alle wieder ganz devot.
Wenn man nur genau genug hinhört, kann man jeden Menschen lieben lernen. Außer diese Typen mit gegeltem Haar und steifen Kragen.
Auf den Gehwegen der Großstädte köchelt weltweit immer mehr Ärger hoch. Mit den Wutgängern ist dabei keinesfalls zu spaßen.
Ich spüre kein dringendes Verlangen mehr, alles und jeden zu überzeugen, mich zu verteidigen. Ich bin keine Wutbürgerin mehr. Ich bin jetzt gelassen.