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Wolfsburg besiegt HannoverKein Ende in Sicht

Hannover schafft es weiter nicht, zu gewinnen. Auch gegen Wolfsburg reichte die beste Leistung der Rückrunde nicht aus, um das Heimspiel für sich zu entscheiden.

Enttäuscht: Manuel Schmiedebach von Hannover 96. Bild: apn

HANNOVER dpa | Zvjezdan Misimovic hat Hannover 96 ein weiteres Stück in Richtung 2. Fußball-Bundesliga geschossen. Trotz der bislang besten Rückrundenleistung unterlag Hannover am Sonntag durch ein Tor des Bosniers (78. Minute) im Niedersachsen-Duell gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0).

Hannover steht nach der neunten Niederlage in Serie damit als Tabellen-17. nach dem 24. Spieltag zum ersten Mal in dieser Saison auf einem direkten Abstiegsplatz. Zudem stellte das Team von Trainer Mirko Slomka mit der Negativserie den Rekord aus der Saison 1985/86 ein, als der Club aus der Bundesliga abstieg. Der deutsche Meister sprang dagegen durch den zweiten Sieg in Serie auf den 11. Platz.

"Das ist schon dramatisch. Wir haben viele Torchancen gehabt und diese nicht genutzt. Wir haben auch gut gespielt. Das war der Beweis, das wir mit aller Kraft darum kämpfen, die Klasse zu erhalten", sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke nach dem Spiel. "Wir haben zuletzt auch einige Spiele unglücklich verloren. Von daher ist es uns egal, wenn wir heute glücklich gewonnen haben", sagte Wolfsburgs Abwehrspieler Marcel Schäfer.

Statistik

Hannover 96 - VfL Wolfsburg 0:1 (0:0)

Hannover 96: Fromlowitz - Schmiedebach, Haggui, Durica, Schulz - Lala - Pinto (81. Bruggink), Djakpa - Elson - Stajner (67. Hanke), Koné

VfL Wolfsburg: Hitz - Pekarik, Madlung, Barzagli, Schäfer - Josué - Riether (84. Hasebe), Gentner (72. Dejagah) - Misimovic - Grafite, Dzeko

Schiedsrichter: Brych (München)

Zuschauer: 34 312

Tor: 0:1 Misimovic (78.)

Gelbe Karten: Haggui (2), Pinto (5) / Barzagli (3), Grafite (4), Misimovic (5)

Bereits vor der Partie hatte es bei den Hausherren Ärger um Angreifer Jan Schlaudraff gegeben, der von Slomka kurzfristig aus dem Kader gestrichen wurde. "Er hat leidenschaftslos trainiert. Das können wir im Abstiegskampf nicht gebrauchen", erklärte Slomka im Interview mit dem Pay-TV-Sender "Sky". Trotz des Wirbels und einer fast komplett neu formierten Abwehr kamen die Hausherren nach verhaltenem Beginn jedoch zunächst wesentlich besser ins Spiel.

96 zeigte vor 34.312 Zuschauern in der AWD-Arena deutlich mehr Einsatz und gewann mehr Zweikämpfe als zuletzt. Nach 15 Spielminuten rettete die eigentliche Nummer 3 im VfL-Tor, Marwin Hitz, die Gäste erstmals bei einem Schuss von Elson. Der Brasilianer hatte nur drei Minuten später erneut die Führung auf dem Fuß, schoss aber aus 16 Metern knapp vorbei. Auch in der Folge spielte 96 couragiert mit. Constant Djakpa scheiterte mit einem Weitschuss (41.) nur knapp.

Von Wolfsburg und deren gefürchteten Offensiv-Qualitäten war zu Beginn wenig zu sehen. Das zuletzt so erfolgreiche Sturmduo Edin Dzeko und Grafite war weitestgehend abgemeldet. Erst nach einer knappen halben Stunde kam der Meister zu seiner ersten gefährlichen Aktion. 96-Keepre Florian Fromlowitz rettete bei einem Schuss von Nationalspieler Christian Gentner großartig (27.). Wenig später hatte Fromlowitz jedoch Glück, als er sich bei einem Freistoß verschätzte und Alexander Madlung nur an den Pfosten köpfte (37.). Kurz vor der Pause hätte der VW-Club Hannover für die mangelnde Chancenverwertung beinahe erstmals bestraft, doch Dzeko köpfte nach einer Misimovic-Flanke am rechten Pfosten vorbei (44.). Kurz darauf scheiterte Misimovic mit einem Freistoß an Fromlowitz (45.+1).

Auch im zweiten Durchgang betrieb Hannover einen hohen Aufwand, ohne belohnt zu werden. Der starke Djakpa verzog aus gut 25 Metern wieder nur knapp (52.). Auf der Gegenseite wurde ein Abseitstor von Grafite korrekterweise von Schiedsrichter Felix Brych nicht gegeben. Ansonsten blieb der 30 Jahre alte Grafite, der von Brasiliens Nationalcoach Carlos Dunga in das Aufgebot der Selecao für das Länderspiel an diesem Dienstag gegen Irland in London berufen wurde, jedoch blass. Wie aus dem Nichts kamen die verhaltenen Wolfsburger spät zum schmeichelhaften 1:0. Kurz vor dem Ende versagten Arnold Bruggink die Nerven. Der Niederländer vergab völlig frei vor Hitz (87.) die beste und letzte Chance für Hannover.

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