Wohnen am ehemaligen Flughafen Tegel: Die nächste Hürde ist genommen
Das Schumacher Quartier, ein Neubauvorhaben mit 5.000 Wohnungen, ist einen Schritt weiter: Die degewo bekommt zwei Baufelder und kann loslegen.
Im so genannten Schumacher Quartier auf dem ehemaligen Flughafen Tegel plant der Senat auf einer Fläche von 46 Hektar den Neubau von 5.000 Wohnungen. Bereits im vergangenen September war der erste Bebauungsplan festgelegt worden. Er betrifft aber nur den Bau von zunächst 800 Wohnungen.
320 Wohnungen will die degewo auf den so genannten Wohnblöcken 12 und 28 errichten. Die ebenfalls landeseigene Gesobau soll kurz danach die restlichen Wohnungen errichten. Baustart soll im August kommenden Jahres sein. Die ersten Wohnungen können voraussichtlich Mitte 2028 bezogen werden.
Auch für die landeseigene Tegel Projekt GmbH ist das eine gute Nachricht. Während die Entwicklung der Urban Tech Republic derzeit wegen der Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Gelände stockt, geht es mit dem Wohnungsbau – wenn auch nur in kleinen Schritten – voran. „Die Vertragsunterzeichnungen sind ein großer Schritt für die Gesamtentwicklung von Berlin TXL“, erklärt Gudrun Sack, Geschäftsführerin der Tegel Projekt GmbH. „Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den beiden Wohnungsbaugesellschaften ist die Basis für diesen Startschuss.
Erfreut zeigte sich auch degewo-Chef Christoph Beck. „Mit diesen Verträgen wird der Startschuss für das Schumacher Quartier gegeben“, sagte Beck. „Berlin hat sich mit dieser nachhaltigen Quartiersentwicklung viel vorgenommen, und die degewo wird ihren Beitrag von Anfang an leisten.“
Zugleich forderte Beck Tempo bei der noch ausstehenden Bebauungsplanung für die restlichen Wohnungen. Diese stockt, weil noch immer nicht geklärt ist, wie weit das Schumacher Quartier an den Tunnel der nahen Stadtautobahn heranrücken darf.
Kritik von Genossenschaften
Insgesamt sollen die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften 2.500 Wohnungen bauen. Weitere Grundstücke sollen im Rahmen eines Konzeptverfahrens an Genossenschaften vergeben werden. Dieses Verfahren aber liegt derzeit offenbar auf Eis.
Zuletzt hatte das „Bündnis junger Genossenschaften“ den Senat, aber auch die Investitionsbank Berlin IBB scharf kritisiert. Immer wieder würden Förderanträge verschleppt oder abgelehnt. Betroffen sei unter anderem die Selbstbau eG, die zuletzt das „Tuntenhaus“ in der Kastanienallee und die Kastanienallee 12 übernommen hatte. Falls es bis Mitte Februar keine Lösungen gebe, würden die jungen Genossenschaften das „Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen“ des Senats verlassen, hieß es.
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