■ Wofür die Deutschen spenden: Caritas und Greenpeace
Der Spendenmarkt ist hart umkämpft. Rund 20.000 gemeinnützige Organisationen konkurrieren in Deutschland um das Geld der Spender. Doch den Löwenanteil, etwa 85 Prozent vom Spendenkuchen, nehmen nur 250 Organisationen ein.
Zu den erfolgreichsten Spendensammlern zählen Miserior, Brot für die Welt, UNICEF, die Welthungerhilfe, die Caritas und Greenpeace – mit einem jährlichen Spendenaufkommen zwischen 50 bis 100 Millionen Mark.
Die größten Spendensammlungen waren die Rußlandhilfe 1990/91 und die Unterstützung für die Opfer der diesjährigen Oderflut. Die Medien berichteten groß und riefen täglich zu Spenden auf: Damals wie auch in diesem Jahr kamen mehr als 130 Millionen Mark zusammen.
Insgesamt spenden die Deutschen jährlich rund 4 Milliarden Mark für soziale Zwecke. Rechnet man die Unterstützung für Kultur- und Bildungseinrichtungen dazu, sind es ganze 10 Milliarden Mark. Die Gesamtsumme ist 1997 keineswegs gesunken; in Krisenzeiten werden die Menschen sogar spendenfreudiger, wissen Branchenkenner.
Unter der Wirtschaftskrise hat jedoch die Auslandshilfe zu leiden. Caritas International mußte von 1995 auf 1996 einen Spendenrückgang von 30 Prozent verzeichnen. Die Auslandsabteilung des Roten Kreuzes nahm sogar 70 Prozent weniger ein als im Vorjahr: Wenn die Not näher rückt, verstünden die Menschen nicht mehr, warum sie gegen den Hunger in der Ferne spenden sollen. Und auch das Engagement für den Umweltschutz ging zurück. Greenpeace etwa nahm 2 Millionen Mark weniger ein. Sascha Borrée
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