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Wörner–Rede schafft Ärger

Bonn (ap/dpa) - Bundesverteidigungsminister Wörner (CDU) hat entschieden Meldungen widersprochen, er habe für den Fall einer doppelten Null–Lösung bei den Mittelstreckenwaffen eine Nachrüstung mit luft– und seegestützten Nuklearsystemen gefordert. Wörner sagte am Mittwoch, die Verwirrung sei durch eine Agenturmeldung über eine Rede vor der Konrad–Adenauer–Stiftung am Dienstag entstanden, „von der ich behaupten möchte, daß sie manipuliert war, wo von Nachrüstung die Rede war“. Er habe vielmehr gesagt, eine „Modernisierung luft– und seegestützter Waffen halte nach wie vor die Sowjetunion im Risiko, und das sei wichtig zum Zwecke der Kriegsverhinderung“. Eine „Modernisierung“ kann jedoch nichts anderes heißen als die Umrüstung von jetzt landgestützten Marschflugkörpern auf seegestützte Trägersysteme und die zusätzliche Ausrüstung des Nato–Kampfflugzeugs F 111 mit Marschflugkörpern. Zuvor hatte der Abrüstungsexperte der FDP–Bundestagsfraktion Feldmann Wörners Grundsatzrede über die sowjetische Militärpolitik als das „falsche Wort zum falschen Zeitpunkt“ kritisiert. Mit der FDP werde es die von Wörner geforderte „Nachrüstung“ mit see– und landgestützten Atomwaffen nicht geben. Auch ein Verteidigungsminister dürfe nicht in rein militärischem Denken steckenbleiben. Die FDP wolle eine realistische Politik und deshalb Michail Gorbatschow beim Wort nehmen. Durch immer neue Forderungen der „Stahlhelmer“ in der Union drohe die Bonner Abrüstungspolitik jedoch an Glaubwürdigkeit zu verlieren und die Bundesrepublik in die Gefahr einer Isolierung zu geraten.

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