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Woche voller TheaterfestivalsTheater an den Ursprüngen

Das Berliner Wildwuchs-Festival zeigt Stücke junger Autor*innen. München folgt den Wurzeln der Demokratie, die Volksbühne der Tragödie des Anthropos.

Das jährlich stattfindende „Wildwuchs“-Festival zeigt Werkstattinszenierungen neuer Au­to­r*in­nen Foto: Daniel Nartschick

D as Wildwuchs-Festival ist ein Autor*innenfestival, das jährlich in Kooperation mit der Ab­sol­ven­t*in­nen­klas­se des Studiengangs Schauspiel und dem 15. Jahrgang des Studiengangs Szenisches Schreiben der UdK stattfindet. Zum zweiten Mal richtet es 2021 das TD Berlin aus (formerly known as Theaterdiscounter) – in diesem Jahr umständehalber online. Drei junge Autorinnen werden mit Werkstattinszenierungen ihrer neuesten Stücke vorgestellt, in Szene gesetzt jeweils von TD-Regisseur:innen: „Unter den Birken“ von Sofiya Sobkowiak, „Jack“ von Elisabeth Pape und „Sex Play“ von Patty Kim Hamilton. Es inszenieren Ursula Rennecke, Cornelius Schwalm und Fabian Gerhardt (17. + 18.2. um 19 Uhr, kostenlos, td.berlin/streaming).

Ein vielversprechendes Festival veranstaltet auch das Pathos Theater, Münchens Produktionshaus für Freies Theater. Unter der Überschrift „Democracy 2.0.“ wird in Gesprächen, Lectures und Performances der Zustand der Demokratie in der jüngsten Geschichte untersucht, die demokratischen und vielleicht auch undemokratischen Entwicklungen der letzten Jahre.

Zu diesem Zweck soll auch ein Blick auf ihre Wurzeln geworfen werden: nämlich wie bei Aischylos alles anfängt – mit einem ewig fortdauernden, blutigen Kreislauf, in dem auf Schuld immer wieder neue Schuld folgt. Können wir diesen Kreislauf durchbrechen? Welche Allianzen braucht es dazu? In diesem internationalen Koproduktionsprojekt suchen Künst­le­r:in­nen aus Mazedonien, Österreich, Deutschland und Großbritannien in Lectures und Performances nach Antworten („Festival Democracy 2.0: The Chorus Project“, 17.-20.2., www.pathosmuenchen.de).

Die Wurzeln der Demokratie

tazplan

Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.

Auch die Volksbühne bricht in dieser Woche zu den Wurzeln der Demokratie auf. An der Schnittstelle von Theater und Wissenschaft reist dieser (von Alexander Eisenach inszenierte) Abend in die Tiefen von Mythos und Erdgeschichte, um an den tektonischen Verwerfungen des Verhältnisses von menschlichen und nicht menschlichen Akteuren zu forschen.

Gemeinsam mit der Klima- und Meeresforscherin Antje Boetius, Direktorin des Potsdamer Alfred-Wegener-Instituts, und dem „Theater des Anthopozän“ der Humboldt-Universität wird die Tragödie des Anthropos erzählt: Das ist die Tragödie des Menschen, der sich als unangefochtener Herrscher über den Planeten wähnte und seine Tyrannei ständig ausdehnte, bis er jeden Bereich des terrestrischen Lebens als Ressource ausbeuten konnte und damit die Grundlagen der Existenz zerstörte („Anthropos, Tyrann (Ödipus)“, Livestream-Premiere am 19.2., 19:30 Uhr) www.volksbuehne.berlin).

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