Wo sich Rechte ganz gediegen treffen: Durch Feindbilder geeint
Die Damen und Herren trafen sich im gediegenen Ambiente. Am vergangen Samstag richtete die „Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft“ (SWG) ihren Seminartag 2017 aus – im Haus der Stiftung „Seefahrtsdank“ in der Palmaille, eine der ältesten Straßen Hamburgs. Das Thema der Tagung: „Wort und Bild als Waffe in Politik und Gesellschaft“. Seit über 50 Jahren sorgt sich die SWG um die Folgen der vermeintlichen Umerziehung durch die Alliierten und der sogenannten Wertezersetzung der 68er in Deutschland.
In der Einladung der Gesellschaft, der aktuell der Bundeswehroberst a.D. Manfred Backerra vorsteht, heißt es, dass die „größte Gefahr für das Wohl Deutschlands“ zu „wenig Geburten, wilde Einwanderung“ und „nicht integrationsfähigen Menschen“ sei. Doch „eine offene, von Fakten ausgehende Diskussion“ gebe es kaum. Stattdessen würde die „politisch-mediale Klasse“ jeden mit Worten „wie ‚Nazi‘, ‚rassistisch‘, ‚völkisch‘, ‚fremdenfeindlich‘“ ausgrenzen.
Einer der Gäste am Samstag ist Konrad Adam. Der Gründungssprecher der AfD und jetzige Vorsitzende der AfD-nahen „Desiderius-Erasmus-Stiftung“ sprach schon vergangenes Jahr bei der SWG über die „Freiheit Europas und ihre Feinde“. 2015 warnte er vor dem Landesvorsitzenden der AfD in Thüringen Björn Höcke: „Höcke fischt in Teichen, in denen die AfD als demokratische Partei ihre Netze nicht auswerfen darf“, sagte er dem Tagesspiegel.
Eine Kritik die SWG-Chef Backerra nicht teilt. Er widersprach im April vergangenen Jahres bei einer Veranstaltung der AfD-Bürgerschaftsfraktion im Rathaus jeglichen Distanzierungen. Die Rechte müsse zusammen stehen.
arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland.
Für Backerra sind die unterschiedlichen Positionen kein Grund, Adam nicht einzuladen. Die Feindbilder der “Multikulturalisten“ und der „immer aggressiver werdenden Muslime“ einen sie.
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