■ Surfbrett: Wo der Rübenzucker herkommt
Berliner leben in einer Sandwüste, aber sie wussten sich schon immer zu helfen. Im Jahr 1747 erfand Andreas Sigismund Marggraf den Rübenzucker. Er behandelte ordinäre Brandenburger Runkelrüben mit Alkohol und fand das Ergebnis „wesensgleich“ mit dem teuren Rohrzucker aus den Kolonien, die sein König nicht besaß. Allerdings dauerte es noch mehrere Jahrzehnte, bis Marggrafs Methode in großem Stil eingesetzt werden konnte. Es stellte sich nämlich heraus, dass auch der Alkohol viel zu teuer war für die armen Preußen. Das Verfahren, das Marggraf und seine Schüler schließlich entwickelten, wurde dann aber noch bis weit in das letzte Jahrhundert angewandt. An diese berlinische Meisterleistung erinnert das 1904 gegründete Zuckermuseum, das heute, nach etlichen Wirren, ein Teil des Berliner Technikmuseums ist. Die Website unter www.dtmb.de/Zucker-Museum/ informiert schlicht, aber ausreichend für den Einstieg über die Kulturgeschichte des Süßstoffes und über die Ausstellungen, die man aber vielleicht doch besser im Original betrachten sollte.
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