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Wischiwaschi

■ betr.: „Ich will nicht der Landes schwule sein“, taz vom 23. 4. 98

Selten so erhellende Worte gelesen über das verquaste Wischiwaschi von CDU-Schwulenbewegten oder besser CDU-Schwulenstagnierten. Ich habe nur eine Untertreibung gefunden: Im Weltbild der CDU gibt es nicht nur keine Freiräume für Schwule und Lesben, sondern gesellschaftlich vorhandene Freiräume werden geradezu systematisch verkleinert – durch Kohlsche Unsozialpolitik. Wer als Schwuler sein Kreuz bei der CDU macht, sollte vorher zum Beispiel mal die Ansichten derer, die er wählt, mit der Ansicht derer vergleichen, die von 1933 bis 1945 Deutschland beherrschten: Die Worte sind andere, die Einstellungen verdammt ähnlich.

Und die vorhandene Schizophrenie von Schwulen CDUlern läßt für mich nur eine Assoziation zu: „Die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber.“ Jürgen Wenke,

Schwulenbewegt seit 1980

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