Wirtschaftskrise in der Auto-Industrie: Milliardenverlust bei Daimler
Daimler hat im zweiten Quartal 2009 einen Milliardenverlust eingefahren. Trotzdem hofft der Autobauer in Stuttgart für die zweite Jahreshälfte etwas vage auf einen Lichtstreif am Horizont.
STUTTGART rts/dpa | Die Rezession hat dem Autobauer Daimler den dritten Quartalsverlust in Folge gebracht. In den Monaten April bis Juni fuhr Daimler einen operativen Verlust - vor Steuern und Zinsen - von knapp einer Milliarde Euro ein. Das teilte der Stuttgarter Konzern am Mittwoch mit.
Vor Jahresfrist hatte Daimler mit dem Verkauf von Pkw, Lkw und Bussen noch zwei Milliarden Euro Gewinn verbucht. Seit Herbst vergangenen Jahres zögern die Autofahrer und Speditionen jedoch mit Neuanschaffungen. Der Umsatz von Daimler gab im zweiten Quartal um 25 Prozent auf 19,61 Milliarden Euro nach.
Mit dem im Vergleich zum ersten Quartal verringerten Betriebsverlust schnitt Daimler besser als erwartet ab. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt bei einem Umsatzrückgang um 22 Prozent auf 20,22 Milliarden Euro einen operativen Verlust von 1,49 Milliarden Euro prognostiziert.
Fürs zweite Halbjahr rechnet Daimler mit einer Belebung der Geschäfte, will sich aber bisher trotz milliardenschwerer Sparprogramme noch nicht auf die Rückkehr in die Gewinnzone bis zum Jahresende festlegen. Der Konzern erwarte eine schrittweise Verbesserung der operativen Ergebnissituation, hieß es lediglich.
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