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■ IM ANGEBOTWirbel um Dampf

Die Sonne wird wärmer, die Tage werden heller, für viele Hausfrauen und -männer das Signal für den Frühjahrsputz. Und der soll so ökologisch wie möglich vonstatten gehen - vielleicht mit Dampf, „ganz ohne Chemie“? So jedenfalls wird ein neues Gerät beworben: der „Dampfreiniger“ eignet sich angeblich für glatte und textile Bodenflächen, für Polstermöbel, Kacheln, Toilettenbecken, Fenster, Backöfen und Autofelgen - „die Revolution: Nie wieder Schrubben, Bürsten und Polieren!“ Werbung und Wirklichkeit klaffen weit auseinander, meint die Verbraucher-Zentrale, die den Alleskönner unter die Lupe genommen hat. So blieben hartnäckige Verschmutzungen in der Badewanne oder der Kalk im Toilettenbecken haften, und auch der Backofen werde mit Dampf allein nicht sauber. Zudem entferne Dampf den Schmutz nicht, sondern löse ihn nur, „dann muß mit einem Tuch, das umständlich über der Düse angebracht wird, entfernt werden“. Auch mit der versprochenen Umweltfreundlichkeit ist es laut Verbraucher-Zentrale nicht so weit her. Mal abgesehen vom Waschmittel, das - ganz ohne Chemie? - zum Waschen der Tücher benötigt wird, deftig ist auch der Stromverbrauch zur Dampferzeugung: „1,5 kWh, das entspricht ungefähr dem Stromverbrauch für eine 60-Grad-Wäsche in der Waschmaschine.“ Daher und wegen der hohen Anschaffungskosten, die Geräte kosten zwischen 250 bis 1500 Mark, rät die Verbraucher-Zentrale vom Kauf ab.

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