Winter: Das Stadtleben trotzt den arktischen Temperaturen
Nach der kältesten Nacht des Winters fallen S-Bahnen aus. Die Zahl der Verkehrsunfälle liegt im normalen Bereich
Eisige Kälte hat Berlin und Brandenburg in der Nacht zum Dienstag im Griff gehabt. In Berlin lagen die Tiefsttemperaturen in der bislang kältesten Nacht des Winters zwischen minus 9 Grad am Alexanderplatz und minus 19 Grad im Südosten. Im Süden Brandenburgs wurden sogar 24 Grad unter null gemessen. Nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia kann die nächste Nacht noch etwas kälter werden. Auch am Tage werden die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen.
Wegen ausgefallener S-Bahn-Züge kamen am Morgen viele zu spät zur Arbeit. Die Linie S 1 von Wannsee Richtung Norden fiel am Vormittag nach Augenzeugenberichten zeitweise ganz aus, weil Züge auf der Strecke und in Bahnhöfen standen. Auf einigen Strecken gab es Verspätungen bis zu 30 Minuten.
An vielen Zügen seien Bauteile eingefroren, sagte S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz. Weichen seien aber nicht betroffen. "Die Züge sind rollende Computer, wenn da nur eine Komponente nicht stimmt, fallen sie aus", sagte der Sprecher. Die trotz der Kälte fahrenden S-Bahnen bräuchten länger als sonst. Die Fahrer könnten nicht so stark beschleunigen, die Bremswege seien länger. "Die Sicherheit der Fahrgäste hat oberste Priorität."
Trotz zum Teil extrem glatter Straßen gab es nach Angaben der Polizei am Vormittag nicht auffällig viele Unfälle. Zwischen 6 und 9 Uhr wurden 105 Verkehrsunfälle gemeldet. Die Zahl liege im normalen Bereich, sagte eine Polizeisprecherin.
Grund für die Kälte ist das Hochdruckgebiet "Angelika" über Großbritannien, das eisige Luft nach Deutschland lenkt.
Die Senatsumweltverwaltung wies darauf hin, dass Grundstücksbesitzer verpflichtet sind, Schnee zu räumen. Streusalz darf aber wegen des Umweltschutzes nicht verwendet werden und kann als Ordnungswidrigkeit bestraft werden.
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