Windkraftanlagen im Meer: Ausbauziele in Gefahr
Die Windenergie auf See muss sehr viel stärker wachsen. Sonst werden die Vorgaben der Bundesregierung nicht erreicht, mahnen Branchenverbände.
![Aufbau eines Windrads auf dem Meer. Aufbau eines Windrads auf dem Meer.](https://taz.de/picture/6796856/14/34172592-1.jpeg)
Bis 2030 sollen die Kapazitäten nach den Plänen der Ampelregierung auf 30 Gigawatt steigen. Dann sollen 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Energie aus Windparks im Meer spielt dabei eine wichtige Rolle. Im vergangenen Jahr seien auf See 27 Anlagen mit einer Leistung von 257 Megawatt erstmals ans Stromnetz angeschlossen worden, heißt es in der Erklärung des Bundesverbands Windenergie (BWE), des Fachverbands VDMA Power Systems und weiterer Branchenverbände. Im Laufe dieses Jahres sollen demnach weitere 718 Megawatt hinzukommen. Grundsätzlich sei es erfreulich, „dass der Offshore-Wind-Zubau langsam wieder Fahrt aufnimmt“, erklärten die Verbände weiter. Gleichzeitig werde deutlich, wie viel Leistung zum Erreichen der Ziele noch fehle, nämlich 21,5 Gigawatt.
„Politische Ausbauziele allein schaffen keine industriepolitische Umsetzungsgrundlage“, kommentierten die Verbände. Um die Zubaumenge bewältigen zu können, brauche die Wertschöpfungskette der Branche industriepolitische Maßnahmen. Aus den politischen Zielen müssten verlässliche Zuschläge und Investitionsentscheidungen werden. Außerdem leidet die Branche unter langen Genehmigungsverfahren.
Bereits am Freitag hatte der Offshore-Wind-Verband BWO erklärt, die Ausbauziele der Bundesregierung in Gefahr zu sehen. Anlass dafür war ein Schreiben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) an die Bundesnetzagentur, in dem es auf erwartete Verzögerungen bei einigen Netzanbindungen in der Nordsee von bis zu zwei Jahren hinwies. „Sollte sich diese Situation bestätigen oder sogar verschärfen, stellt dies die gesetzlich vereinbarten Ausbauziele in Frage und sendet ein Signal der Unsicherheit in die Wertschöpfungskette“, erklärte BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm. (dpa)
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