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Windenergie auf WachstumskursRekorde durch „Heini“ und „Iwan“

Die Sturmtiefs lassen die Windräder rotieren. 747 Gigawattstunden wurden am Mittwoch erzeugt – die Hälfte des gesamten Energiebedarfs.

Strom ohne Ende: Windräder in Schleswig-Holstein. Foto: dpa

Freiburg taz | Neuer Windstromrekord durch Sturmtief „Heini“: Nie zuvor wurde in Deutschland an einem Tag so viel Strom aus Windkraft erzeugt wie an diesem Mittwoch. Das ergibt sich aus aktuellen Hochrechnungen der Übertragungsnetzbetreiber. Danach wurden binnen 24 Stunden 747 Gigawattstunden (Millionen Kilowattstunden) Windstrom eingespeist. Das entspricht etwa der Hälfte des durchschnittlichen Tagesverbrauchs in ganz Deutschland.

Der bisherige Spitzenwert war im Dezember letzten Jahres mit 721 Gigawattstunden erzielt worden. Schon die vergangene Woche hatte Deutschland mehr Windstrom beschert als jemals eine Woche zuvor: Der Ertrag der rund 26.000 Anlagen an Land und auf See summierte sich auf fast 3,7 Terawattstunden (Milliarden Kilowattstunden).

Und es ist gut möglich, dass der Wert in dieser Woche durch das am Donnerstag anrückende Sturmtief „Iwan“ nochmals überschritten wird. Im Jahr 2015 wurden damit in Deutschland bereits fast 70 Terawattstunden Windstrom erzeugt, womit der Wert des gesamten Vorjahres von 57,3 Terawattstunden schon deutlich überschritten ist.

Erstmals wird die Windkraft 2015 in Deutschland mit 12 bis 13 Prozent einen zweistelligen Anteil des Stromverbrauchs decken – nach 9,7 Prozent im Vorjahr. Alle erneuerbaren Energien zusammen dürften in diesem Jahr auf rund 180 Terawattstunden kommen, etwa 30 Prozent des deutschen Strombedarfs. 2014 lag der Wert noch bei 27,3 Prozent.

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33 Kommentare

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  • Das UBA hat festgestellt dass es in D 1190 GW Windkraft-Potential nur an Land gibt. http://www.iwr.de/news.php?id=23807

    Dort wurde noch mit 3MW Anlagen gerechnet, machbar sind heute aber schon 7,6MW an Land.

    Jedenfalls braucht es nur einen Bruchteil davon und Sinn sollte besser bei seinen Leisten bleiben und sich nicht mit Dingen befassen wovon er keine blasse Ahnung hat.

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Forsetzung 3:Drittens macht er sich über den Flächenverbrauch für Windkrafträder lustig. Er rechnet vor, dass man die ca. die Fläche Bayerns (also ca. 70.000qkm) benötigen würde, um die gesamte Energie Deutschlands durch Windkraft zu decken. Er schiebt dann große, gelbe Flächen über eine Deutschland-Karte, so dass jeder der das sieht, den Eindruck haben muss: „Das geht doch nicht. Wo sollen denn dann die ganzen Menschen hin?“ Für ihn ist damit die Sache wohl entschieden. Er erklärt, wie er diese Fläche berechnet, dass es ja beim Flächenbedarf nicht nur um den Turm geht, sondern dass die Rotoren ja über 100 m lang sind und daher der Abstand noch größer sein muss etc. Ich habe dies nicht nachgerechnet, aber gehen wir einfach mal davon aus, das stimmt. Dann ist es trotzdem kein Problem. Denn es gibt in Deutschland ca. 180.000qkm landwirtschaftlich genutzte Fläche. Und auf einem Weizenfeld wird halt eben doch nur die Fläche für den Turn und das Fundament benötigt. Aber der Platz unter den Rotoren ist voll nutzbar. Es sollte kein Problem sein, unter den 180.000qm 70.000qm zu finden, wo Windräder nicht sonderlich stören. Man müsste den Bauern nur etwas von dem Geld abgeben, das mit dem Windrad verdient wird, da sie auf ein paar Prozent Ihrer Fläche verzichten müssen und beim Bearbeiten der Felder kleine Umwege fahren müssen. Aber man hätte damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn man könnte so das Sterben gerade von kleinen Bauernhöfen aufhalten und hätte günstige Energie ohne dass man große Fläche alleine für die Windräder kaufen oder pachten muss.

    Ein letzter Punkt, den ich ansprechen möchte. Er sagt, dass man Speichertechnologien braucht, um die erneuerbare Energie übers ganze Jahr verfügbar zu haben. Sonne scheint nun mal vornehmlich im Sommer und Wind ist total unzuverlässig. Damit hat er Recht.

    Forsetzung folgt

  • zahlen, Argumente, deswegen wird meine Stromrechnung nicht klieiner

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Die meisten Ihrer Behauptungen sind leider falsch. Der Reihe nach: Ihre Behauptung, dass die Sonnenenergie in Nordeuropa einen viel zu geringen Wirkungsgrad hat, ist sowas von falsch. Insgesamt strahlt die Sonne auf der Erde ca. 10.000 Mal so viel Energie ein, wie von der Menschheit benötigt. Nun verbrauchen Deutsche ca. 4 Mal mehr als der Durchschnitt. Und Deutschland liegt nicht optimal. Aber trotzdem strahlt die Sonne auch in Deutschland mehr als 1000 Mal so viel Energie ein, wie in Deutschland benötigt wird. Es würde also reichen, weniger als 0,1% der Sonnenenergie zu nutzen, um auf dem heutigen Level inkl. der gesamten Industrie, des Verkehrs, der Heizung und sämtlicher Bequemlichkeiten zu leben. Mit bereits heute verfügbaren Technologien erzeugt man 30% des benötigen Stroms mit erneuerbaren Energien. D.h. mit 3 mal so vielen Sonnenmodulen, 3 mal so kräftigen Windrädern (bei gleicher Anzahl) etc. wäre bereits kein Atomkraftwerk, kein Kohlekraftwerk, kein Ölkraftwerk mehr erforderlich, um den benötigen Strom herzustellen. Und das obwohl der Wirkungsgrad in Wüsten doppelt so hoch ist wie hier. Es ist auch nicht richtig, dass es falsch war, mit Sonnen- und Windenergie anzufangen, bevor Speichertechnologien bereitstanden. Dass es bis zu 30% funktioniert, sieht man ja. Aber jetzt sollte man da energisch rangehen, denn bis zu 100% kommt man nicht ohne Speichertechnologien. Und die Technologien, die ich benenne, sind sehr gut geeignet, um das Problem der Volatilität, von dem sie sprechen, zu lösen, also die Ungleichheiten von Wind- und Sonne über mehrere Tage auszugleichen. Lageenergiespeicher sind auch fähig, die Ungleichheiten über Jahreszeiten hinweg auszugleichen. Aber es wäre sicher gut, die Energie auch noch z.B. mittels durch EE erzeugen Wasserstoff speichern und transportieren zu können.

    Fortsetzung folgt

    • 7G
      73176 (Profil gelöscht)
      @64984 (Profil gelöscht):

      Ich empfehle Ihnen einfach mal den Vortrag von Herrn Dr. Hans-Werner Sinn zum Thema erneuerbaren Energien (finden Sie bei youtube: Energiewende ins Nichts - ist allerdings noch von 2011).

      Was wir beide machen ist, wir argumentieren eher nach Gefühl. Herr Dr. Sinn hat es allerdings konkret durchgerechnet - und die Mathematik lügt (leider?!) nicht.

      • @73176 (Profil gelöscht):

        Wenn Herr Sinn Äpfel und Birnen zusammenzählt, dieses dann dennoch Apfelkompott nennt, dann hilft auch Mathematik nicht viel.

      • 6G
        64984 (Profil gelöscht)
        @73176 (Profil gelöscht):

        Ich bin Diplom-Physiker. Ich argumentiere nicht nach Gefühl. Ich rechne. Gegen mich ist Herr Sinn Emotion pur.

        • 7G
          73176 (Profil gelöscht)
          @64984 (Profil gelöscht):

          Umso besser, dann können Sie mir ja dann sagen, wo Herr Sinn Recht und wo er kein Recht hat. Ich freue mich schon drauf.

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @73176 (Profil gelöscht):

            Fortsetzung 3:

            Drittens macht er sich über den Flächenverbrauch für Windkrafträder lustig. Er rechnet vor, dass man die ca. die Fläche Bayerns (also ca. 70.000qkm) benötigen würde, um die gesamte Energie Deutschlands durch Windkraft zu decken. Er schiebt dann große, gelbe Flächen über eine Deutschland-Karte, so dass jeder der das sieht, den Eindruck haben muss: „Das geht doch nicht. Wo sollen denn dann die ganzen Menschen hin?“ Für ihn ist damit die Sache wohl entschieden. Er erklärt, wie er diese Fläche berechnet, dass es ja beim Flächenbedarf nicht nur um den Turm geht, sondern dass die Rotoren ja über 100 m lang sind und daher der Abstand noch größer sein muss etc. Ich habe dies nicht nachgerechnet, aber gehen wir einfach mal davon aus, das stimmt. Dann ist es trotzdem kein Problem. Denn es gibt in Deutschland ca. 180.000qkm landwirtschaftlich genutzte Fläche. Und auf einem Weizenfeld wird halt eben doch nur die Fläche für den Turn und das Fundament benötigt. Aber der Platz unter den Rotoren ist voll nutzbar. Es sollte kein Problem sein, unter den 180.000qm 70.000qm zu finden, wo Windräder nicht sonderlich stören. Man müsste den Bauern nur etwas von dem Geld abgeben, das mit dem Windrad verdient wird, da sie auf ein paar Prozent Ihrer Fläche verzichten müssen und beim Bearbeiten der Felder kleine Umwege fahren müssen. Aber man hätte damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn man könnte so das Sterben gerade von kleinen Bauernhöfen aufhalten und hätte günstige Energie ohne dass man große Fläche alleine für die Windräder kaufen oder pachten muss.

            Ein letzter Punkt, den ich ansprechen möchte. Er sagt, dass man Speichertechnologien braucht, um die erneuerbare Energie übers ganze Jahr verfügbar zu haben. Sonne scheint nun mal vornehmlich im Sommer und Wind ist total unzuverlässig. Damit hat er Recht.

            • 7G
              73176 (Profil gelöscht)
              @64984 (Profil gelöscht):

              Hier muss ich Ihnen allerdings vehement widersprechen. Sie glauben doch nicht, dass sie fast 40% der ldw. Nutzfläche mit Windrädern zustellen können:

              1. Wird Ihnen die Bevölkerung schon erklären, was sie von Ihrem Vorhaben hält

              2. Auch auf Seiten der Umweltschützer dürfte es erhebliche Vorbehalte gegen Ihre Maßnahmen geben (z.B. Vögelschützer)

              3. Auch Landwirte werden Ihnen nicht um den Hals fallen (das ist ein Versprechen), denn insbes. auf den kleinen Flächen werden sie ständig um die Windräder drumherum fahren müssen.

              4. Die Ausbeute aus dem Wind ist sehr unterschiedlich, sodass sie sich gar nicht überall rechnet.

              5. Im Mittelgebirge z.B. sind die Fundamente teilweise enorm groß, da eine gerade Oberfläche benötigt wird und somit erst Erde aufgeschoben werden muss. Es würde also auch zu einem erheblichen Rückgang der nutzbaren Fläche kommen.

              Genau da setze ich ja immer wieder an. Das große Problem der Sonnen und Windenergie ist, dass man sie nicht einfach bündeln kann, sondern nur großflächig abgreifen kann.

              Die Probleme bei Solar/Photovo. Platten wären noch erheblich erhöht.

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @73176 (Profil gelöscht):

            Forsetzung 5:

            Und dann gibt er zwar zu, dass es gar nicht genug Landreserven an Uran gibt, um all die Kernkraftwerke zu betreiben, die nötig wären. Aber er meint, man könne ja einfach Brüter bauen. Die brauchen erheblich weniger an Kernbrennstoffen. Aber wenn man sich nur mit Bilanzen beschäftigt und nicht mit der Physik und der Technik, dann fällt einem nicht auf, dass es gar nicht so einfach ist, einen sicheren Brüter zu bauen. Deutschland hat das nicht geschafft (Kalkar), Japan nicht (Monju), Frankreich nicht (Superphenix). Und wieviel Geld die Entwicklung einer neuen, sicheren Generation von schnellen Brüter kosten würde, verrät er lieber erst gar nicht: Vermutlich einige hundert Milliarden Euro. Dagegen sind die 100 Mrd.€ EEG-Umlage, über die er sich so aufregt, ein Klacks.

             

            Und so könnte man noch zu vielen seiner Bemerkungen und Schlussfolgerungen aufzeigen, warum sie falsch sind, aber diese ewigen Fortsetzungen nerven auf Dauer und daher mache ich jetzt Schluss. Viel Spaß damit.

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @73176 (Profil gelöscht):

            Fortsetzung 4:

            Dann rechnet er vor, dass wir ca. 4-6 TWh an Speicherkapazität benötigen würden, um einen gleichmäßigen Strombedarf zu bedienen, obwohl Sonne und Wind unregelmäßig zur Verfügung stehen. Damit hat er ebenfalls Recht. Dann rechnet er vor, dass man ca. 3000-6000 der derzeit in Deutschland existierenden Pumpspeicherkraftwerke benötigen würde, statt der heutigen 35. Ich stimme ihm zu, dass das in einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland nicht machbar ist. Er übersieht aber, dass Norwegen mit relativ geringem Aufwand eine Kapazität von 80TWh an Speicherkraftwerken errichten könnte und es dort die Menschen auch nicht stört. Man müsste also nur ein paar Stromtrassen nach Norwegen bauen. Außerdem übersieht er z.B. neue Konzepte wie den Lageenergiespeicher von Hendl, wo auf einer Fläche von ca. 2*2qkm eine Speicherkapazität von 1TWh zur Verfügung gestellt wird. Ich denke, es werden sich 4-6 Gemeinden in Deutschland finden lassen, die sowas gerne bei sich sähen (auch wenn die nicht schön aussehen), da damit viel Geld zu verdienen ist.

            Und doch ein paar letzte Worte zu seinem Lösungsvorschlag Kernenergie: Er rechnet immer mit Kosten von 3 Mrd. für ein Kernkraftwerk. Kann sein, dass er den Betrag in irgendeiner Bilanz von 1980 gefunden hat. Aber heute kostet ein Kernkraftwerk 33,5 Mrd. € (für 3 GW s. Hinkley Point C). Und außerdem möchten die Betreiber noch ca. 100 Mrd.€ an garantierter Einspeisevergütung (also soviel wie die 100Mrd. bei der EEG-Umlage, über die sich Herr Sinn empört).

            Fortsetzung folgt:

            • 7G
              73176 (Profil gelöscht)
              @64984 (Profil gelöscht):

              Wenn die Zahlen richtig sind, stimme ich Ihnen zu.

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @73176 (Profil gelöscht):

            Fortsetzung 2:Jetzt könnte man aber noch einwenden, das ja trotzdem noch 5 Mrd. übrig bleiben. Dazu ist zu sagen, dass die 17 Mrd. zum guten Teil durch die teuren Solarmodule und Windräder der Anfangszeit kommen. Solarmodule sind inzwischen auf ein Viertel des Preises gefallen, so dass dann irgendwann nur noch 4-5 Mrd. € für die Produktion derselben Strommenge zu zahlen ist. Dann hat man sogar 7-8 Mrd. Überschuss. Und das hört sich dann doch verdammt gut an. Aber um das zu erkennen, muss man eben über die derzeitigen Bilanzen hinausdenken.

            Bis dahin wird man zugegebenermaßen ca. 100 Mrd.€ an EEG-Umlage für die Sonnenmodule und Windräder gezahlt haben, die Herr Sinn als so schlimm darstellt. Aber Herr Sinn vergisst zu erwähnen, dass Atomenergie in Deutschland ca. 200-400 Mrd.€an Unterstützung des Steuerzahlers erhalten hat bzw. noch erhält. Und von den 100 Mrd.€ EEG-Umlage sollte korrekterweise mindestens die Hälfte als Subvention für Konzerne gelten (s.o.)

            Zweitens sagt Herr Sinn, dass der Verkehr derzeit 26% des Gesamtenergiebedarfs benötigt und durch Sonnen- und Windstrom nur 2,8% bereitgestellt wird (in 2011). Damit hat er Recht. Seine Schlussfolgerung ist, dass es völlig utopisch ist, die für den Verkehr benötigte Energie mit Sonnen- und Windenergie zu decken, falls alles auf Elektroautos umgestellt würde. Und da hat er nicht Recht. Vielleicht weil dies in keiner Bilanz steht, übersieht er, dass Elektroautos nur 20kWh/100km benötigen, Benzinautos aber ca 80kWh/100km, weil Verbrennungsmotoren nur einen Wirkungsgrad von ca. 10-15% haben. D.h. wenn alles auf Elektroautos umgestellt wäre, würde man nur noch ca. 6% der heutigen Gesamtenergie für den Verkehr benötigen, selbst wenn jeder genauso viel fährt wie heute. Und wenn man bedankt, das inzwischen schon ca. 6% der Gesamtenergie durch erneuerbare Energien erzeugt werden, hört sich das dann doch sehr wohl machbar an.

            Fortsetzung folgt

            • 7G
              73176 (Profil gelöscht)
              @64984 (Profil gelöscht):

              Wie kommen Sie auf 6% (Energie für Verkehr als Anteil an der Gesamtenergie)? Wenn der Wirkungsgrad bereits berücksichtigt ist, müsste es eigtl. ein viertel sein oder?

               

              Werden heute 6% der Gesamtenergie oder des insgesamten STROMverbrauchs durch erneuerbare Energien bereitgestellt? Und ganz beruhigend wäre dies nicht: Es bedeutet, dass die insgesamte erneuerbare Energie heute gerade mal ausreicht, um den Verkehr am laufen zu halten.

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @73176 (Profil gelöscht):

            Fortsetzung 1:

            Ich wäre bereit, 12ct dafür zu bezahlen, selbst wenn dann noch 6ct Netzentgelte und 6ct Steuern dazu kämen, denn dann würde ich insgesamt 24ct zahlen statt der derzeitigen 28ct/kWh. Ich denke, viele anderen wären ebenfalls dazu bereit. Es wäre ein guter Deal und außerdem würde man CO2-freien Strom bekommen und das Geld ginge an Deutsche statt an irgendwelche Potentaten in Öl- oder Gasstaaten. Man würde also sogar etwas für die deutsche Wirtschaft tun. Und wenn die Produzenten dann 12 ct statt 4ct/kWh beim Verkauf erzielen würden, hätte man insgesamt 12 Mrd. Einnahmen statt 4 Mrd. € und man müsste nur 5 Mrd€ über die EEG-Umlage finanzieren statt 13Mrd.. Die wäre damit dann statt 6ct nur noch 6ct*5/13, also ungefähr 2,3ct. Das hört sich doch viel besser an. Also warum tut man dies nicht? Die Antwort findet man in keiner Bilanz. Der Grund liegt darin, dass nur Energiekonzerne und große Unternehmen den Strom günstig an der Börse kaufen dürfen, Private aber nicht. Energiekonzerne dürfen ihn dann teuer (für 25-30ct) an Private weiterverkaufen. Im Endeffekt subventionieren also Private mit der hohen EEG Umlage von 6ct die Energiekonzerne und großen Unternehmen.

            Jetzt könnte man aber noch einwenden, das ja trotzdem noch 5 Mrd. übrig blieben. Dazu ist zu sagen, dass die 17 Mrd. zum guten Teil durch die teuren Solarmodule und Windräder der Anfangszeit kommen. Solarmodule sind inzwischen auf ein Viertel des Preises gefallen, so dass dann irgendwann nur noch 4-5 Mrd. € für die Produktion derselben Strommenge zu zahlen ist. Dann hat man sogar 7-8 Mrd. Überschuss. Und das hört sich dann doch verdammt gut an. Aber um das zu erkennen, muss man eben über die derzeitigen Bilanzen hinausdenken.

            Fortsetzung folgt

            • 7G
              73176 (Profil gelöscht)
              @64984 (Profil gelöscht):

              Bis hierhin stimme ich Ihnen zum großen Teil zu. Zum Thema Unternehmen sind von der EEG Umlage befreit: Sie haben recht, dass ist nicht in Ordnung - aber was ist die ernsthafte Alternative. Ich glaube bei Herrn Sinn kam auch das Beispiel von Wacker, welches ein Werk (für Deutschland geplant) nach Amerika verlagert hat - wegen den niedrigen Stromkosten in Amerika.

              Kosten für Solarmodule und Windräder sinkt: Mit Sicherheit. Nur (wie Sie später schreiben) benötigen Sie eine große Fläche. Aber nicht überall ist die Windausbeute so hoch wie z.B. an den Küsten. D.h. Wenn Sie tatsächlich die hälfte aller Ackerflächen auch für die Produktion für Stom nutzen wollen, wird ein großer Teil der Windräder nicht genug ausgelastet sein, wodurch die Produktionskosten (des Stroms) indirekt steigen.

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @73176 (Profil gelöscht):

            Zu Ihrer Frage, wo Sinn in seinem Vortrag „Energiewende ins Nichts“ Recht hat und wo nicht. Ich möchte betonen, dass ich großen Respekt vor Herrn Sinn habe. Er war der erste, der die Target2-Problematik beim Euro erkannt hat. Also Bilanzen lesen kann er hervorragend. Aber nachdem ich mir seinen Vortrag auf YouTube angesehen habe, muss ich leider konstatieren, dass er dasselbe Problem hat wie viele Betriebswirtschaftler und Finanzwissenschaftler: Sie glauben, sie finden die Wahrheit in den Bilanzen. Aber die Wahrheit findet sich eben oft nur jenseits der Bilanzen. Und so sind die Zahlen, die er nennt, zum großen Teil richtig, aber die Schlussfolgerungen, die er zieht, zum großen Teil falsch. Da es hier eine Beschränkung auf 2000 Zeichen gibt, kann ich Ihnen das nur an paar Beispielen erläutern.

            Beispielsweise stürzt er sich auf die EEG-Umlage, die inzwischen 6ct/kWh erreicht hat und wo er sagt, dass dies 13 Mrd.€ entspricht, die in jenem Jahr zu zahlen waren. Soweit ist es korrekt. Dann unterliegt er aber einem Trugschluss, dies sozusagen als Kosten der Energiewende zu sehen. Denn diese 13 Mrd.€ ergeben sich dadurch, dass 17 Mrd. € an Vergütungen für die Produzenten von Solar-, Windstrom etc. gezahlt wurden, aber nur 4 Mrd.€ an Einnahmen für den Stromverkauf hereinkamen. Soweit kann man das Bilanzen entnehmen. Für einen Betriebswirtschaftler wäre an dieser Stelle Schluss. Herr Sinn sagt: Das führt ins Nichts. Wenn man nun aber fragt, warum nur 4 Mrd.€ Einnahmen, so stellt man fest, dass dies daran liegt, dass erneuerbarer Strom an der Strombörse verkauft wird für nur 4 ct/kWh. Das war in dem Jahr, das er nennt. Im letzten Jahr sogar nur noch für 1,5ct/kWh, während Privathaushalte ca. 28t/kWh zahlen. Warum nur so wenig?

            Fortsetzung folgt

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @73176 (Profil gelöscht):

            Ja, den Vortrag von Herrn Sinn auf YouTube habe ich mir mal angeschaut. Und ja, ich kann Ihnen mal bei Gelegenheit an ein paar Beispielen erklären, wo er Recht hat und wo nicht. Dabei möchte ich betonen, dass ich großen Respekt vor Herr Sinn habe. Er war z.B. der erste, der auf die Target2-Problematik hingewiesen hat und auch viele seiner Argumente in der Griechenland-Krise waren gut. Aber wenn ich mir seine Argumente bzgl. Energiewende aus dem Vortrag anhöre, so macht er anscheinend denselben Fehler, den viele machen, die aus dem Wirtschafts- und Finanzbereich kommen. Sie glauben, dass die Wahrheit grundsätzlich in den Bilanzen zu finden sind. Und dies ist falsch. Die Wahrheit findet man oft nur jenseits der Bilanzen und insbesondere, wenn es um die Zukunft geht. Sobald ich Zeit habe, führe ich das mal an ein paar Beispielen aus.

    • 6G
      64984 (Profil gelöscht)
      @64984 (Profil gelöscht):

      Dieser Kommentar sollte als Antwort auf Ich2 von 20.11.15 00:55 gekennzeichnet sein.

  • Das ist bislang die inhaltsstärkste Diskussion, die ich auf taz.de lese. Danke Ich2 und Kendi.

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Es handelt sich nicht um die Hälfte des Energiebedarfs, sondern um die Häfte des Strombedarfs. Der Energiebedarf ist ungefähr 5 mal so hoch wie der Strombedarf, da dazu auch Heizung und Transport gehört. Wenn die Leser auf Dauer ein Verständnis für die Energiewende entwickeln sollen, sollte man da keine so groben Fehler machen.

    Und der Artikel wäre viel informativer, wenn nicht nur mit irgendwelchen Zahlen rumgeschmissen wird, sondern die verdeutlicht werden, beispielsweise, dass die heutige Windstromproduktion das 5-fache der heutigen Atomstromproduktion betrug oder 10kWh pro Person von den 20kWh, die pro Person verbraucht werden von den 132, die pro Tag an Gesamtenergie verbraucht werden, oder 0,5kW durchschnittliche Leistung von den 1kW, die durchschnittlich pro Person an Strom verbraucht werden von den 5,5kW, die insgesamt an Energieleistung benötigt wird.

    • 7G
      73176 (Profil gelöscht)
      @64984 (Profil gelöscht):

      Zudem fehlt eine kritische Bemerkung: Windenergie weist eine extrem hohe Volatilität auf. Momentan wird diese durch unsere europäischen Nachbarn ausgeglichen. Mehr und mehr sträuben sich aber, da die Kosten hoch sind und die "Black out" Gefahr wächst.

      • 6G
        64984 (Profil gelöscht)
        @73176 (Profil gelöscht):

        und man sollte kritisch erwähnen, dass die Gefahr der Blackouts vor allem dadurch kommt, das sich dieBundesregierung bei der Energiewende ein Konzept verfolgt, das vor allem die großen Konzerne bevorzugt. Wenn man dagegen die Energiewende vor allem dezentral anlegen würde, die kleinen Erzeuger gegenüber den großen bevorzugen würde, würde man weder neue Stromautobahnen quer durch Deutschland benötigen, noch solche riesigen Austausche mit anderen Ländern und die Gefahr der Blackouts wäre nicht höher als zu den besten Zeiten mit Atomenergie und Kohle.

      • 6G
        64984 (Profil gelöscht)
        @73176 (Profil gelöscht):

        Ja, diese kritische Bemerkung könnte man machen. Dann sollte man aber auch die kritische Bemerkung machen, dass die Bundesregierung extrem wenig tut, um Energiespeicher zu erforschen und zu fördern. Es gäbe ja eine Reihe vielversprechender Ansätze wie z.B. Schwungradspeicher, Lageenergiespeicher etc., von verbesserten Batterien ganz zu schweigen. Aber ich habe nicht gehört, dass die Regierung da mal energisch agieren würde. Stattdessen überlässt Deutschland es einer kleinen Firma wie Tesla, hier für Lösungen zu sorgen. Peinlich, absolut peinlich.

        • 7G
          73176 (Profil gelöscht)
          @64984 (Profil gelöscht):

          Fortsetzung:

          Alles in Allem glaube ich, dass sich Deutschland in der Energiewende übernommen hat. Die Gewinnung von Energie aus den Naturkräften klingt natürlich schön (romantisch). Das große Problem der erneuerbaren Energie ist aber nicht nur die Speicherung, sondern auch die Gewinnung. Öl, Gas, Kohle, Brennelemente, etc. können an einem Punkt (dem Kraftwerk) gebündelt werden und dann gezielt abgegriffen werden - das funktioniert nicht mit der Sonne oder dem Wind. Die führenden Industrienationen werden am Atomstrom festhalten - aber weiterentwickeln. Z.B. die Abfälle "entschärfen" durch Transmutation, die Atommeiler noch effizienter machen, sodass weniger Rohstoffe benötigt werden und weniger Abfälle anfallen, etc.

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @73176 (Profil gelöscht):

            Fortsetzung 3:In einem Punkt haben Sie Recht. Der deutsche Staat sollte sich an Gesetze halten. Insofern muss Schadensersatz gezahlt werden, wenn die Abschaltung gegen Recht verstieß. Aber der deutsche Staat muss auch dafür sorgen, dass sich die großen Konzerne an Recht und Gesetz halten und er muss Schaden vom deutschen Volk abwenden. Daher muss er dafür sorgen, dass die Konzerne ihrer Verpflichtung nachkommen, wirklich für alle Kosten der Atommüll-Entsorgung aufzukommen. Und da jetzt schon erkennbar ist, dass sich die Konzerne aus der Verantwortung stehlen wollen und die anvisierten 40 Mrd. € nicht reichen werden, sollte er so schnell wie möglich alles Geld bei den Konzernen einsammeln, in einen sicheren Fonds überführen und alle Gewinne abschöpfen bis die Entsorgung erledigt ist. Im übrigen glaube ich, dass man hier den Fehler gemacht, den 2. Schritt vor dem 1. zu machen. Es war verantwortungslos, mit dem Betrieb von Kernkraftwerken überhaupt zu beginnen, bevor die Entsorgung des Mülls geklärt ist. Und was die Abwendung des Schadens betrifft, zu dem der deutsche Staat verpflichtet ist: Wenn sich herausstellen sollte, dass heutige Terroristen vielleicht über die Möglichkeiten verfügen, Atomkraftwerke anzugreifen und so zu beschädigen, dass es zu Freisetzung von Radioaktivität kommt, sollte nach dem man in Paris gesehen hat, dass Terroristen keine Skrupel haben, beliebig viele unschuldige Menschen umzubringen, Atomkraftwerke so sicher machen, dass nichts passieren kann oder sie abschalten.

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @73176 (Profil gelöscht):

            Fortsetzung 2:

            Deutschland hat sich mit der Energiewende auch nicht übernommen und erneuerbare Energien haben auch nichts mit Romantik zu tun. Es ist volkswirtschaftlich einfach viel sinnvoller, z.B. hier Windräder aufzustellen und damit deutsche Arbeitnehmer in Lohn und Brot zu haben, und dann auf Dauer für 5 Cent/kWh Strom zu produzieren statt jedes Jahr 80 Milliarden Euro in die Ölstaaten zu überweisen. Mit 80 Milliarden mehr kann man in Deutschland eine Menge machen, z.B. auch die Infrastruktur (Straßen, Brücken, Schienen) mal wieder auf Vordermann bringen.

            Es ist auch Unsinn zu glauben, dass zukünftig und langfristig ein führender Industriestaat sein kann, wenn er sich auf Atomkraftwerke verlässt. Japan stand bereits am Abgrund und die ca. 1000 -2000 Milliarden, die Fukushima Japan kosten wird (selbst wenn jetzt nichts mehr passiert), zahlt auch Japan nicht aus der Portokasse. Und falls die Amerikaner irgendwann Japan dafür zur Kasse bitten, dass die langsam aber sicher den ganzen Pazifik radioaktiv verseuchen, werden die sich wünschen, sie wären VW.

            Transmutation klappt in minimalsten Mengen, aber jeder Industriestaat, der Transmutation einsetzen will, wird pleite sein, bevor auch nur 1 kg transmutiert wurde. Und bevor irgendwelche verbesserten Atomkraftwerke in nennenswerter Zahl in Betrieb sind, werden die dann führenden Industriestaaten schon längst mit erneuerbaren Energien Strom für einen Bruchteil des Geldes produzieren wie diese verbesserten Atomkraftwerke. Siehe z.B. Hinkley Point C, das sich nur lohnt, wenn die mehr Erstattung bekommen wie erneuerbare Energien.

            Fortsetzung 3 folgt

          • 6G
            64984 (Profil gelöscht)
            @73176 (Profil gelöscht):

            Fortsetzung 1:Platz nehmen diese Systeme übrigens nicht viel weg. Im Gegenteil. Williams hatte einen Schwungradspeicher in seinen Formel1 Wagen eingebaut, weil der weniger Platz wegnahm und leicher war als Lithium-Ionen-Batterien.

            Es ist auch nicht richtig, dass es ein Vorteil der konventionellen Kraftwerke ist, dass sie so stark an einem Platz gebündelt sind. Im Gegenteil: Ein großer Vorteil der erneuerbaren ist, dass sie so nah am Verbraucher Energie erzeugen können. Jeder kann eine Photovoltaik-Anlage auf seinem Dach haben. Dadurch werden eigentlich viel weniger Leitungen von der Produktion zum Verbraucher benötigt. Dass im Augenblick so viel von den Stromtrassen die Rede ist, die man für die erneuerbaren braucht, liegt daran, dass Großkonzerne es nicht so gerne sehen, dass die Energie direkt beim Verbraucher produziert wird, sondern lieber zentrale Großanlagen haben (z.B. riesige Windkraftanlagen in der Nordsee), die sie unter Kontrolle haben. Sie möchten also mit demselben Konzept wie bei Kohle- und Atomkraftwerken arbeiten und nur dann braucht man diese Stromtrassen. Die Bundesregierung und viele andere sind denen da einfach auf den Leim gegangen.

            Es ist auch nicht richtig, dass Private bei der Energiewende massiv unterstützt wurden. Im Endeffekt wurden die massiv unterstützt, die den erneuerbaren Strom an der Energiebörse für ein paar Cent kaufen konnten, und das waren die großen Energiekonzerne und die Großindustrie. Während Private den Strom für 25-30 Cent bei Energiekonzernen kaufen mussten oder in damals noch teure Energiemodule investieren mussten.

            Fortsetzung 2 folgt

          • @73176 (Profil gelöscht):

            Atomstrom ist von seiner Verfügbarkeit nicht besser. Ein AKW kann nicht überall gebaut werden, so dass es ebenfalls ein Transportproblem gibt. Die Leistung kann praktisch kaum reguliert werden und bei geplanten oder ungeplanten Wartungsintervallen ist das Kraftwerk vom Netz bzw. die Kühlung muss vom Netz sogar noch mitgetragen werden.

            Gerade der Solarstrom passt gut in die Hochlastzeit zur Tagesmitte und Wind- und Solar ergänzen sich häufig gut. Allerdings gibt es Wetterlagen, bei denen es grossräumig windstill und bedeckt ist. Diese Situationen können nicht mit Batterien aufgefangen werden, da es sich um zu lange Zeiträume handelt. Da sind vergleichsweise günstige Gaskraftwerke besser. Diese sind im Vergleich zu Braunkohlekraftwerken deutlich schneller hochzufahren und präziser regelbar.

            Speicherkraftwerke oder Batterien sind vor allem für die Kernenergie interessant, da damit regelmässig der nachts produzierte Strom für den folgenden Tag gespeichert wird. Die Fluktuation bei der Windkraft ist dagegen unregelmässiger. Bei starkem Wind sind die Energiemengen riesig und Flautephasen können auch mal mehrere Tage andauern.

            Idealerweise würden wir Windkraft und Solarenergie solange ohne teure und Batterien einsetzen, bis die Maximalleistung den Minimalverbrauch zur gleichen Zeit übersteigt. Batterien und Speicherkraftwerke sind nur für Szenarien erforderlich, die darüber hinaus gehen.

            • 7G
              73176 (Profil gelöscht)
              @Velofisch:

              Kraftwerke können gezielt in die Nähe von Großstädten gebauter werden, sodass das Transportproblem erheblich geringer ist, als dass bei z.B. der Windenergie der Fall ist. Es geht aber vielmehr darum, dass Rohstoffe aus großflächigen Abbaugebieten gebündelt am Kraftwerk ankommen. Sie können jedoch Wind, der in der Natur vorkommt, nicht gezielt auf einen Punkt bündeln. Sie müssen ihn mühsam "einsammeln".

              Damit sich Windenergie und Sonnenenergie gut ergänzen, müssten sie eine starke negative Korrelation aufweisen - was sie nicht tun. Somit ist Sonnenenergie keine optimale Ergänzung zur Windenergie (Ausnahme: Wenn man den Energieverbrauch über das gesamte Jahr betrachtet).

              Ihren letzten Absatz habe ich nicht verstanden: Die Maximalauslastung der Windenergie z.B. betrug in 2011 knapp über 20 GW - erreicht in Feb. und Dez. 2011. Der Durchschnitt lag bei knapp über 5 GW (1/4!, wobei die "Nennleistung" übrigens bei fast 30 GW lag!!!). Sie können also nicht im Feb. oder Dez. Strom speichern, um diesen im Sommer abzugreifen - soviel produzieren sie gar nicht.

        • 7G
          73176 (Profil gelöscht)
          @64984 (Profil gelöscht):

          Ihrem Kommentar der Uhrzeit 21:25 kann ich so gar nicht zustimmen. Bezogen auf die Atomkonzerne gilt, dass die überstürzte Energiewende nicht mit rechsstaatlichen Mitteln umgesetzt wurde. Siehe nun die Schadensersatzforderungen. Auch / Gerade der Staat hat sich an Recht und Gesetz zu halten.

          Zudem wurden insbesondere die (dezentrale) Gewinnung aus Sonnenenergie für Private massiv unterstützt. Und dass obwohl die Sonnenenergie in Nordeuropa ein viel zu geringen Wirkungsgrad besitzt (wäre wohl ein Projekt für die EU gewesen).

          Insgesamt (und nun zu Ihrem Kommentar von 21:02) gilt, dass in der dringend notwendigen Energiewende der zweite Schritt vor den ersten gemacht wurde. Wind- oder Sonnenenergie funktioniert nur mit passender Speichertechnologie.

          Die Speichertechnologien, die Sie benennen sind wohl nicht optimal, weil sie entweder räumlich zuviel Platz wegnehmen oder den Strom nicht lange genug speichern können. Der Vorteil der jetzigen Energieträgern (z.B. Öl) ist, dass Sie ihn problemlose transportieren und lagern können. Man könnte z.B. überlegen, ob man überschüssigen Strom nicht zur Herstellung von "Öko-Diesel" nutzt (o.ä.).

          Fortsetzung folgt ...