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Wieso die NSu-Taten noch immer fragen aufwerfenSchwerin will untersuchen

Fünf Jahre nachdem das NSU-Kerntrio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe aufgeflogen ist, macht sich Mecklenburg-Vorpommern an die Aufarbeitung der Taten. Ein Untersuchungsausschuss soll die Strukturen bei Ermittlungsbehörden und Verfassungsschutz beleuchten. SPD, CDU und Linke haben gemeinsam einen entsprechenden Antrag geplant und wollen ihn im März stellen.

Denn trotz zweier Untersuchungsausschüsse im Bundestag und weiterer Ausschüsse in sieben Landtagen sind bisher kaum Erkenntnisse über die NSU-Morde und auch über ihre Banküberfälle im Norden gewonnen worden. Die Linke ist zufrieden, die jetzige Lösung sei „ein Schritt in die richtige Richtung“, hieß es.

Es wird in dem Ausschuss auch um den Mord an Mehmet Turgut gehen. Am 25. Februar jährt sich sein Todestag. 2004 sollen Mundlos und Böhnhardt den 25-Jährigen in Rostock in einem abgelegenen Imbiss erschossen haben. Er war das fünfte Mordopfer des NSU-Trios und bis heute ist nicht aufgeklärt, wieso der NSU ausgerechnet im Ortsteil Toitenwinkel zuschlug. Unklar ist auch, warum Mundlos und Böhnhardt in Stralsund gleich zweimal eine Sparkassenfiliale überfielen und wer zu den möglichen Unterstützern gehört haben könnte.

Fragen wirft bis heute auch auf, dass bereits 2002 in dem Neonazi-Blatt Der Weiße Wolf das Kürzel NSU auftauchte, verbunden mit dem Dank für eine Spende: „Vielen Dank an den NSU, es hat Früchte getragen ;-) Der Kampf geht weiter…“. Das Heft wurde in Mecklenburg-Vorpommern verlegt und vom ehemaligen NPD-Landtagsabgeordneten David Petereit verantwortet.

Andreas Speit

arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland.

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) räumte bereits bei mehreren Landtagsdebatten das Versagen von Polizei und Verfassungsschutz ein. Konsequenzen hatte das bisher aber keine.

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