Wieder Eisbär-Babys in Berlin geboren: Zum Knut-schen
Im Tierpark wurden zwei Eisbärbabys geboren. Nun hofft der Ost-Zoo darauf, dass sie die nächsten Tage überleben und die Nachfolge von Knut antreten können.
Die Pfleger hoffen, dass die Babys überleben. Die Sterblichkeit bei neugeborenen Eisbären liege bei rund 50 Prozent. „In den ersten zehn Tagen ist die Sterblichkeit besonders hoch“, erklärte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. Hinzu komme, dass Mutter Tonja als Erstgebärende noch unerfahren sei. Sie bleibe aber ganz nah an ihren Kindern und halte sie dicht an ihrem wärmenden Körper.
Im Tierpark wurden nach Knieriems Angaben bisher bei allen erfolgreichen Aufzuchten zwei Jungtiere geboren. Aufgezogen wurde jedoch immer nur eins. „Es gilt also die nächsten 14 Tage ganz fest die Daumen zu drücken“, sagte der Direktor. „Schon die erfolgreiche Aufzucht eines Jungtiers wäre fantastisch.“
Nach 22 Jahren gibt es erstmals wieder Eisbären-Nachwuchs im Tierpark im Osten der Stadt. Pfleger entdeckten die meerschweinchengroßen Jungtiere am Donnerstag neben der Mutter. Seit zwei Wochen hätten die Mitarbeiter bereits hoffnungsvoll jeden Morgen auf den Überwachungsmonitor geschaut.
Während Wolodja für Besucher auf der Außenanlage im Tierpark zu sehen ist, befinden sich Mutter Tonja und ihr Nachwuchs noch in der Wurfbox – abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Wie in der Natur verlassen die Mütter mit ihren Jungtieren erst im Frühjahr die Wurfhöhle. Eisbären kommen taub und blind zur Welt. Absolute Ruhe gilt für den Erfolg der Aufzucht als entscheidender Faktor.
Der Tierpark wertete allein die Geburt schon als großartige Nachricht – unabhängig davon, ob die Jungtiere überleben werden. Denn nun ist klar, dass beide Bären fruchtbar sind.
Der legendäre Eisbär Knut im Berliner Zoo begeisterte Besucher aus der ganzen Welt. Der 2006 geborene und per Hand aufgezogene Eisbär sorgte vor allem 2007 für einen großen Ansturm von Fans. Er starb vor mehr als fünf Jahren an einer Gehirnentzündung. Heute steht er ausgestopft im Berliner Naturkundemuseum.
Im Tierpark war Eisbär Felix die letzte erfolgreiche Eisbärengeburt. Seine Mutter Polly brachte ihn Ende 1994 auf die Welt. Er lebt heute in Italien.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!