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Wieder Angriff in Nepal

Mindestens 65 Polizisten und Soldaten sowie zahlreiche Rebellen sterben bei Maoistenangriff auf Kleinstadt

KATHMANDU taz ■ Erneut haben in Nepal maoistische Rebellen angegriffen. Einen Tag nach dem Überfall auf einen Polizeiposten im Osten der Hauptstadt Kathmandu griffen in der Nacht zum Montag angeblich mehrere tausend Guerilleros die Kleinstadt Sandhikarka südwestlich von Pokhara an. Sie zerstörten die Polizeistation und eine Armeekaserne sowie laut Privatsender Kantipur auch das Kreisspital. 65 Polizisten und Soldaten starben, weitere 30 wurden verletzt, zahlreiche werden noch vermisst. Wie am Vortag ist die Zahl der Todesopfer unter den Angreifern nicht bekannt. Die Maoisten nehmen die Leichen oder abgeschlagenen Köpfe ihrer toten Kämpfer beim Rückzug mit.

Dieses Mal ging die Guerilla nicht als totaler Sieger vom Feld. Sie verfolgt sonst oft die Taktik, bei ihren Nachtangriffen die Verteidiger ihre Magazine leer schießen zu lassen und die Überlebenden dann brutal niederzumetzeln. In Sabarkantha ging den Sicherheitskräften jedoch die Munition nicht aus, vielmehr griffen am Morgen Helikopter ein und zwangen die Rebellen zum Rückzug.

Beobachter in Kathmandu rätseln über die Strategie der Maoisten. Sie fordern von der Regierung Friedensverhandlungen, machen diese mit ihren Angriffen aber unmöglich. So vermutet der Journalist Kunda Dixit, dass die Maoisten die Regierung regelrecht zur Wiedereinführung des Ausnahmezustands zwingen wollten, um den Wahlen im November die nötige Legitimität zu nehmen. BERNARD IMHASLY

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