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Wider die Gewalt

Die ganzen Diskussionen zur Gewalt in den letzten Tagen, Wochen und Jahren lassen unseres Erachtens eine wesentliche Tatsache weg, nämlich die, daß Frauen seit Jahren bedroht, angegriffen und öffentlich diffamiert werden, wenn sie sich politisch und öffentlich im Kiez betätigen und weiter vorwagen als ihre männlichen Kollegen. Ganz deutlich wird das in dem Vorgehen gegen Franziska Eichstädt-Bohlig, unsere ehemalige Geschäftsführerin und die jetzige Kreuzberger Baustadträtin, die systematisch brutal, auch körperlich angegriffen wird.

Von den Frauen, die sie in ihrer Zeit bei Stattbau erlebt haben, wissen viele, daß sie weder taktiert noch paktiert. Sie setzt sich seit Jahren für die Interessen und Freiräume, auch für kleine Gruppen, die sonst keine Lobby haben, ein. Und sie hat den Mut, die Leute an die von ihnen selbst formulierten Ziele und deren Verwirklichung zu erinnern. Dies allerdings unter der wichtigen Bedingung, daß politische Diskussionen und der Umgang miteinander fair und gewaltfrei ablaufen.

Ehrlichkeit und Offenheit machen angreifbar, und diese Eigenschaften scheinen es den Herren Gewaltverfechtern anscheinend leichter zu machen, Frauen anzugreifen, anstatt sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

Wir sprechen uns gegen jegliche Form von Gewalt aus und sind nach wie vor gewaltfrei diskussionsbereit.

Die Stattbau-Frauen

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