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Wider Tabu-Themen

■ Hamburg soll im nächsten Jahr einen AIDS-Pastoren bekommen

In Hamburg soll die bundesweit erste Pfarrstelle für AIDS-Seelsorge eingerichtet werden. Das gab der Vorsitzende des Kirchenkreisverbandes Hamburg, Propst Willi Rogmann, gestern bekannt. Die Pfarrstelle solle im nächsten Jahr besetzt werden, nachdem ein „geeigneter Kandidat“ gefunden sei.

Zu dessen Aufgaben sollen in erster Linie die persönliche Beratung von HIV-Infizierten, die Zusammenarbeit mit AIDS-Initiativen und die Sterbebegleitung von AIDS-Kranken gehören. Außerdem solle die Pfarrstelle dazu dienen, die Diskussion über die „AIDS-Problematik stärker in die Gemeinden und Kirchenkreise zu tragen“. Die Stelle solle möglichst an eine Kirchengemeinde „in einem sozialen Brennpunkt zum Beispiel in St. Pauli oder in St. Georg“ angebunden werden.

Nach Rogmanns Worten rühre die Krankheit AIDS an „kirchliche Tabu-Themen wie Sexualität, Homosexualität, Prostitution und Drogen“. Umso wichtiger sei es, die Seelsorger in Gemeinden und auch in Krankenhäusern „für die bewgegnung mit HIV-Infizierten und AIDS-Kranken zu sensibilisieren und sie in ihrer Arbeit zu unterstützen“. Der AIDS-Beauftragte des Kirchenkreises Altona, Miguel Pascal Schaar, begrüßte den Entschluß zur Einrichtung dieser Stelle. Zugleich wies er daraufhin, daß vor allem Infizierte und Kranke aud er Schwulen-Szene „mit der Kirche schon immer so ihre Schwierigkeiten gehabt“ hätten.

Am Samstag um 18 Uhr findet in der Katharinen-Kirche der 2. Ökumenische AIDS-Gottesdienst unter dem Motto „Heaven can wait“ statt. Der „absichtlich provokative“ Titel sei „positiv gemeint“, so Schaar: „Es ist unser Ziel, daß die Erkrankten Mut zum Leben entwickeln“.

smv

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