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Werder-Vorstand Hubertus Hess-GrunwaldKlare Kante gegen die AfD

Werder Bremens Präsident und Vorstandsmitglied Hubertus Hess-Grunwald findet, dass es ein Widerspruch ist, die AfD zu wählen und Werder gut zu finden.

Hat sich in der Debatte um die AfD positioniert: Werder-Vorstand Hubertus Hess-Grunewald Foto: dpa

Bremen taz | Normalerweise hat es Hubertus Hess-Grunwald nicht so leicht, Schlagzeilen zu machen. Im Gegensatz zu seinen beiden Kollegen im Vorstand von Werder Bremen: Wenn Finanzchef Klaus Filbry die neuen Zahlen vorstellt, wenn Sportchef Frank Baumann einen neuen Spieler präsentiert, geht es ums Kerngeschäft. Der 1960 in Varel geborene Rechtsanwalt Hess-Grunewald ist als Präsident des Gesamtvereins Mitglied in der Geschäftsführung und vertritt dort eher unspektakuläre Themen: neben den anderen Sparten des Vereins unter anderem die Corporate Social Responsibility.

Da für ihn gesellschaftliche Verantwortung in bestimmten Fällen auch politische Positionierung erfordert, hat jetzt auch Hess-Grunewald bundesweit Gehör gefunden. „Jeder AfD-Wähler sollte schon wissen, dass es ein Widerspruch ist, Werder gut zu finden und die AfD zu wählen“, hat er dem Weser-Kurier gesagt. „Das heißt nicht, dass er nicht ins Stadion kommen soll, aber er sollte sich mit unserer Haltung auseinandersetzen.“ Er reagierte damit auf die Bremer Fans, die beim Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg mit Spruchbändern und Plakaten gegen Rassismus demonstriert hatten.

Losgetreten hatte die Debatte über die AfD Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer, der keine AfD-Wähler als Mitglieder will und sich darüber beklagt hatte, dass er dafür keine Unterstützung aus der Bundesliga erhalte. Die Gegenposition bezog RB Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick, der forderte, der Fußball solle sich aus politischen Positionen heraushalten.

Nach den Ereignissen von Chemnitz scheint allerdings das Bewusstsein dafür zu wachsen, dass auch gesellschaftliche Verantwortung für Profiklubs zum Kerngeschäft zählt. „Man kann klar sagen, dass der Kampf gegen den Rassismus nicht gewonnen ist, sondern er muss jeden Tag und jeden Spieltag neu geführt werden“, sagte Hess-Grunewald.

Unterstützung erhält er von Christian Streich: „Es ist absolut notwendig, dass man zeigt, wo man hingehört“, sagte der Trainer des SC Freiburg.

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1 Kommentar

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  • Bremen kann ja statt Eintrittskarten Parteibücher am Einlass kontrollieren, da freut sich jeder Fussballfan über günstigen Bundesliga-Live-Fussball.



    Was der Frankfurt-Präsident forderte war schlichtweg diskriminierend, denn die AfD ist nunmal zugelassen; auf diesem Thema rumzukauen ist schlichtweg Populismus und führt zu nichts.