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Werbung während des Super BowlDer Teufel frisst Kekse

Störrische Ziegen, süße Fohlen und teuflische Autos: Der Super Bowl ist auch der Super-Wettbewerb der großen Konzerne darum, wer die beste Werbung hat.

Erschlagen vom Spiel, dem Spektakel oder der Werbung? Bild: ap

In der Werbepause kurz einen Snack aus der Küche holen? Während des Finales der amerikanischen Profiliga NFL eine Todsünde. Super Bowl ist nicht nur das Sportereignis des Jahres, es ist auch das Werbeereignis des Jahres.

Die großen Konzerne präsentieren ihre neuesten Spots während des Super Bowl, auf Twitter wird unter #commercial diskutiert, jede Firma – von VW über Doritos bis Budweiser – pusht den eigenen Spot und versucht, in diversen Abstimmungen am Morgen nach dem eigentlichen Sportereignis die Krone des besten Werbesspots zu bekommen.

Eine Homepage listet, bewertet und zeigt alle Spots, nicht nur aus dem aktuellen, sondern auch aus früheren Jahren. Wer sein Produkt unspektakulär präsentiert, ist raus aus der viralen Diskussion und damit aus den potenziellen Gewinnmargen. Wer es hingegen auf YouTubes AdBlitz schafft, in die Texte der Huffington Post oder buzzfeed.com, hat vieles richtig gemacht.

Fast alles richtig gemacht hat der Kekshersteller Oreo, der nicht nur mit seiner Werbung punktete, in der sich zwei Besucher eine Bibliothek im Flüsterton darüber streiten, was besser ist am Keks, die Creme oder der Keks. Nein, Oreo schaffte es auch, während des Stromausfalls der Partie eine ad-hoc-Werbung über Twitter zu senden: „Getunkt werden kann auch im Dunkeln.“ Die Kekse werden gern in Milch getunkt, bevor sie gegessen werden – was auch bei Stromausfall kein Problem ist.

Mercedes Benz hat in der Nacht angekündigt, sein neues Modell – da muss es mit dem Teufel zugehen – für unter 30.000 Dollar auf den amerikanischen Markt zu werfen. Da hat auch Wiliam Dafoe als Teufel keine Chance, einen Deal mit dem jungen Käufer zu schließen und ihn mit Ruhm, R'n‘B-Sänger Usher oder Supermodel Kate Upton zu locken. Denn für den Preis kann das Auto, das alle Wünsche erfüllt, auch ohne Teufel finanziert werden. Selbst New York Times-Kolumnist Paul Krugman fühlte sich genötigt, den Spot zu kommentieren und beschwerte sich, dass „Sympathy for the Devil“ von den Rolling Stones zum Einsatz kommt.

Eher kitschig kommt Budweiser in einem seiner Spots daher, das ein Clydesdale-Fohlen featured, das - süß, süß, süß – von seinem Besitzer groß gezogen wird und dann die romantische Budweiser-Kutsche zieht. Was genau das jetzt mit Bier trinken zu tun hat....

Aber gut, auch eine Tortilla-Chips-fressende Ziege ist sicherlich nicht unbedingt realistisch, sorgt aber für einen der lustigsten Zerstreuungsmomente während des Super Bowls.

Auch der viral so bliebte Gangnam Style darf nicht fehlen, ein Pistazienhersteller lässt PSY auf der Steinfrucht tanzen.

Nicht so einig ist sich der geneigte Werbeexperte, ob das neueste Werk von VW Lob oder Kritik verdient. Protagonist ist ein Nerd aus Minnesota, der mit einem jamaikanischen Akzent spricht und für jedes Problem eine Lösung kennt: „Steig ein. Sei glücklich.“ Ob man nun eher glücklich ist, wenn der nervige Typ endlich hinter der Autotür den Mund hält oder den Einfall der Autobauer aus Deutschland besonders witzig findet – Aufmerksamkeit ist VW garantiert. Super-Bowl-Auftrag erledigt.

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8 Kommentare

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  • S
    shenanigans

    Pfff... Spießer! Nehmt ihr euch ernst? Keiner zwingt euch den Super Bowl zu gucken. Gibt Leute die gucken den gerne und haben Spaß dabei. Und gibt auch Leute die mögen Oreo's. Ich lass euch ja auch euer sozial- und darmverträgliches, biologisch nachhaltiges mit dem blauen Engel verifiziertes Trockengebäck von Bahlsen stopfen. Jedem das seine – wohl bekommt's!

  • C
    checker

    Alles Amateure!

    Flachpfeifen!

    Stümper!

     

    Im Ernst, Leute...gegen die virale Kampagne Bahlsens, die einfach mal das Krümelmonster als Werbefigur benutzt, ganz ohne dafür auch nur einen einzigen Cent Lizenzgebühren abdrücken zu müssen und es damit weltweit in die Medien schafft, als Konzern mit gutem Gewissen und sozialem Engagement, der mal schnell 52.000 Kekse spendet, alles völlig für lau, wie gesagt, statt Millionen für Super-Bowl-Werbung auszugeben, sind das doch nur laue Fürze im Wind.

    Wahrscheinlich sind selbst die Kekse versichert, und wenn auch nicht, Peanuts sind es so oder so; für 52.000 Kekse bekommt man nichtmal nen Werbespot im Nachtprogramm von RTL2!

    Chapeau, Bahlsen!

     

    PS: Captcha="Keks" :D

  • T
    Tobias

    Das ist eine ziemlich flache Nummer, dieser Text, ohne eine Spur von Hintergrund, kritischer Distanz oder eigenen Schlussfolgerungen etwa in Bezug auf den ökonomischen Hintergrund, den Netz-Diskurs oder die lang und breit nacherzählten Werbeinhalte:

     

    „Wer sein Produkt unspektakulär präsentiert, ist raus aus der viralen Diskussion und damit aus den potenziellen Gewinnmargen. Wer es hingegen auf [...] schafft, [...], hat vieles richtig gemacht.“ Aha, ist das so? Sagen das die Werber, die Konzerne, die erwähnten Portale?

     

    Und die Überschrift: Warum „frisst der Teufel Kekse“? Dieses Wortspiel hat doch keinen Sachhintergrund. Das sind doch zwei verschiedene Werbungen.

  • U
    usus

    Was juckt mich der Super Bowl?

    Was hat American Football für

    eine Bedeutung im deutschen Sport?

    Brauchen wir diesen Anabolika- und

    Hirnerweichungssport? -Nein!

    Muss jede Zeitung immer so amerikaverdattert sein?

    Herr Gott, kriegt Euch ein!

    Die unterschwellige Globalisierungsstrategie

    der Nachrichtenmetapsychologie zur einer Weltbevölkerung

    ohne souveräne Kleinstaaten und Mittelstaaten ist echt eklig!

  • D
    Dhimitry

    Warum ist das eine Nachricht? Warum stellt sich die Taz in den Dienst der werbenden Konzerne?

  • BA
    bitte Aufhören

    Hilfe, wir werden amerikanisiert!

  • M
    Martin

    Laaaaaaaaaaaaaangweilig.

  • D
    Daniel

    Da wundere ich mich beim Lesen, was das für seltsame Zeitungen sein müssen, die sich ernsthaft den Pause-Werbespots widmen ("typisch Amis", blabla...) - und dann fällt mir kurz darauf auf: die taz! die taz tut es! Mit einer kurzen, das-ganze-dezent-komisch-findenden Einleitung, aber letztlich ... genau wie alle anderen. Wahnsinn.