Wer baut schneller?: taz vs BER
Nun wird der Grundstein fürs neue taz-Haus gelegt. 2018 soll Einzug sein. Eine andere Baustelle soll dann auch Geschichte sein. Wer gewinnt?
Wer noch ernsthaft an die baldige Eröffnung des BER glaubt, hat nun die einmalige Chance, dies auch unter Beweis zu stellen: Indem sie oder er mit der taz die ultimative „Wir sind schneller“-Wette eingeht. Wir glauben, dass unser neues Haus für Verlag und Redaktion in der Friedrichstraße, für das am Freitag der Grundstein gelegt wird, eher fertig ist als der Problemflughafen. Wer hält dagegen? Na, Herr Aufsichtsratschef Müller? Wie sieht's aus, Flughafenboss Mühlenfeld? Und was ist mit dem Bund, Herr Verkehrsminister Dobrindt?
Es wird ein spannender Wettlauf: Für beide Gebäude ist als Eröffnungstermin inzwischen das Frühjahr 2018 im Gespräch. So sieht Chancengleichheit aus.
DER TAZ-NEUBAU: Am heutigen Freitag wird um 13 Uhr ganz offiziell der Grundstein für den taz-Neubau am südlichen Ende der Friedrichstraße gelegt. Mit dem Grundstein wird eine Schatulle verbaut, die einige Dokumente mit Bezug zu Bauherr und Architekt enthält, unter anderem Baupläne und eine aktuelle Ausgabe der taz. Die Veranstaltung ist nichtöffentlich.
Dafür wird am Samstag mit allen, die wollen, gefeiert. Von 15 bis 21 Uhr laden die taz und die drei anderen Neubauherren und -damen entlang des Besselparks zu einem Nachbarschaftsparkfest auf der Grünfläche ein, die an der Friedrichstraße liegt. Es gibt jede Menge Essen, Trinken und Livemusik sowie eine Jukebox mit 160 Songs aus den 160 Ursprungsländern der KiezbewohnerInnen.
DER BER: Für den Problemflughafen in Schönefeld am südöstlichen Stadtrand gab es schon viele Eröffnungstermine. Seit knapp zwei Jahren lautet die offizielle Sprachregelung der Flughafengesellschaft, im „zweiten Halbjahr 2017“ sei es endlich so weit. Zuletzt jedoch hatten sich Fluggesellschaften gegen eine Eröffnung im Winter ausgesprochen, auch fehlen noch Genehmigungen der Behörden. Der Regierende Bürgermeister und Aufsichtsratschef Michael Müller (SPD) wollte sich vor der Wahl nicht mehr zum Thema Eröffnung äußern.
Am 7. Oktober will der Aufsichtsrat wieder über den Eröffnungstermin diskutieren. Ob es zu einer endgültigen Entscheidung kommt, ließ der Geschäftsführer der Flughafengesellschaft, Karsten Mühlenfeld, offen. (taz)
Okay, ein Flughafen mag komplizierter zu bauen sein als ein Verlagshaus. Aber wir haben dem BER ja ausgiebig Vorsprung gelassen: Vor ziemlich genau zehn Jahren erfolgte im Südosten Berlins der erste Spatenstich für den Flughafen. Die taz hat erst im Herbst 2015 angefangen zu buddeln.
Wir können ja nichts dafür, dass der Flughafen mit so vielen unschönen Dingen zu kämpfen hatte. Wände, die nicht trugen. Rolltreppen, die im Nichts endeten. Lichter, für die sich kein Schalter fand. Eine Brandschutzanlage, die nicht genug Rauch absaugte. Kein Wunder, dass es mit der Eröffnung 2011, 2012, 2013, 2014 nichts wurde.
Aber auch die taz-Baustelle ist nicht frei von Überraschungen. Die Bagger stießen im Grund auf Fundamente, später auf jahrhundertealte Eichenpfähle. Die taz musste lernen: Zu viel Tiefgang ist nicht immer gut. Vorbei war's mit dem Eröffnungstermin Herbst 2017.
Herbst 2017 – klingelt es da? Genau, das ist der derzeit aktuelle Termin, an dem auch der BER eröffnen soll. Aber wer das glaubt, hat zu viel Kerosin eingeatmet. Der Chef einer Billigairline hat letztens ausgeplaudert, dass es wohl doch auf März 2018 hinausläuft – was zwar postwendend dementiert wurde, aber keinen mehr beeindruckte. Die taz peilt für den Umzug inzwischen Mai 2018 an. Ein taz-Insider sagt: „Wir schaffen das. Wir sind gut aufgestellt, auch personell.“
Es könnte dennoch knapp werden. Und weil Wetten ohne Einsatz langweilig sind: Wenn wir wider Erwarten verlieren sollten, dann gibt es eine Runde taz-Panterbräu für alle.
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