: Wenn Schwimmen zum Luxus wird
■ Saisonkarte soll dreimal so teuer werden wie bisher
Die Saisonkarten für die Berliner Schwimmbäder sollen teurer werden. Der Aufsichtsrat der Berliner Bäderbetriebe (BBB) beriet gestern bei Redaktionsschluß über eine Vorlage aus der Senatssportverwaltung, wonach die Saisonkarte von bisher 65 Mark auf 160 Mark für Westberliner und 140 Mark für Ostberliner erhöht werden sollte. Damit würde sich das Schwimmvergnügen um das Dreifache verteuern. Nach der Vorlage sollte eine Einzelkarte statt bisher drei satte fünf Mark kosten. Ostberlinern sollte nach der Vorlage eine Mark weniger abverlangt werden. Unklar war bei Redaktionsschluß, wieviele und welche der Hallenbäder über den Sommer geschlossen werden. Angesichts der Sparpläne ist es ein schwacher Trost, daß die Wassertemperatur in allen Bädern von 24 auf 29 Grad erhöht werden soll. Sieben Bäder sollen künftig ausschließlich der Öffentlichkeit vorbehalten sein, sie stehen für das Vereinstraining nicht mehr zur Verfügung.
Dem Aufsichtsrat hatte eine Vorlage von Schul- und Sportsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) vorgelegen, die dem Aufsichtsrat vorsitzt. Darin war nicht nur eine Verdreifachung der Preise vorgesehen, sondern auch die Abschaffung der Familienkarte für hundert Mark. Wie die Zehlendorfer Sportstadträtin Silvia Freimuth (SPD) erklärte, haben sich die SPD-Stadträte für einen Erhalt der Familienkarte ausgesprochen.
Im Kontrast zu den Sparpillen stehen die hohen Gehälter, die für die Leitung der Berliner Bäder- Betriebe veranschlagt sind. Das Bewerbungsverfahren für die hochdotierten Stellen läuft derzeit noch. Zwei Vorstände sollen 190.000 Mark und 160.000 Mark im Jahr verdienen, vier weitere „außertarifliche Angestellte“ 140.000 Mark. plu/win
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen