Wenn Entscheidungen zu Qual werden: Die Zeit der Zauderer
Haben Sie schon einmal erlebt, wie ein Mann in Tränen ausbrach, weil sie ihn fragten, ob er ein Frühstücksei möchte? Das ist ganz normal!

Schon die kleinsten Entscheidungen können einem die Haare zu Berge stehen lassen Foto: Matthew Plexman/imago
Ich stelle fest, dass es mich zunehmend schmerzt, Entscheidungen jeder Art zu fällen. Ein junger Mensch vermag sich diese Agonie, die mich ergreift, sobald auch nur der allerkleinste Entschluss von mir erwartet wird, nicht vorzustellen. Wo das Leben eben noch schön war, wird es beispielsweise durch die scheinbar harmlose Frage meiner Gastgeberin, ob ich ein Frühstücksei wünsche, innerhalb einer Sekunde zur Hölle auf Erden.
Mein Blutdruck fällt unter null. Ich wünschte, ich wäre tot. Am liebsten würde ich gar nichts sagen, sondern bloß noch stumm vor mich hin starren. Aber da ich ja weiß, dass sie es nur gut meint, ringe ich mir am Ende irgendeine Antwort ab, die eh nicht meine ist. Kein Ei, ein Ei, keine Ahnung – ich höre mir selbst gar nicht zu, schließlich wird hier weder mein Beschluss noch meine Meinung verhandelt. Ich habe ja keine.
Doch damit trage ich nur meiner fortschreitenden psychischen und physischen Destabilisierung Rechnung. Vor allem körperlich zeigt sich der unschätzbare Wert des Alterszauderns. Daran sollte immer denken, wer mal wieder einen Mann in der Andropause verspottet, der verzweifelt weint, weil er gefragt wurde, ob er ins Kino gehen oder zu Hause bleiben möchte.
Denn der nachlassende Körper passt sich ganz von selbst seinen neuen motorischen Limits an. So bewegt man sich beim Fußball zunehmend mit der Dynamik einer Schachfigur; man nutzt mit dem Rad im Stadtverkehr nicht mehr jede noch so kleine Lücke, weil sich die Reflexe mit der Zeit verschlechtern. Und alldem liegt eben keine bewusste Entscheidung zugrunde, sondern eine instinktive Entwicklung, die dem Selbstschutz dient. Die Natur ist eine Zauberin!
Der alternde Mann hat es weniger leicht, als viele denken. Die Hormone spielen verrückt, der Andropausenclown versteht die Welt nicht mehr. Die Frau ist weg, und sein bester Freund ist der Urologe. Alle Folgen der Kolumne "Andropause" gibt's hier.
Entwicklungsdefekt
Denn es gibt ja umgekehrt jene Altersgenossen, die sich mit 50 zum ersten Mal im Leben auf ein Skateboard stellen, Adoleszente angraben oder nonstop ihr auf dem Stand von vorgestern basierendes Großcheckertum in die Welt quäken. Wo aber jener wertvolle Instinkt fehlt, der regelt, was man leisten kann, wo man besser reduziert oder ganz bleiben lässt, kann man – analog etwa zu Sechzehnjährigen, die noch aufs Töpfchen gehen – eindeutig von einem Entwicklungsdefekt sprechen. Ein solcher Mensch ist Gefahr und Ärgernis für sich und andere.
„Selbstbewusstsein ist der Halt der Schwächlinge“, sagt mein Urologe Zbigniew immer. Und er hat ja so recht. Denn mit Selbstbewusstsein durchs Leben zu gehen ist schließlich keine Kunst. Wer stets zu wissen glaubt, was er will, tut und sagt, dem erscheint alles leicht. Doch ein Mensch ohne Zweifel ist mir persönlich suspekt. Das gilt in besonderem Maße für den Mann in der Andropause.
Leser*innenkommentare
4813 (Profil gelöscht)
Gast
Die Frage ist doch nicht- willst du Eier? Sondern hast du Eier?!
Und wie bereitest du sie zu..
Lowandorder
@4813 (Profil gelöscht) Schonn. But. "Klimakterium virile" - 😂 -
Uli is doch in der Endlosschleife-Orbitalbahn Andropause derb am -
🥚🥚Schleifen am dran. Gellewelle.
Und damit für die wesentlichen Dinge des Lebens 🍳 einfach zuu panne - 😱 -
kurz - Nur das 🐷 Columbus brachte selbst 🥚🥚 zum Stehn. Newahr.
Normal.
unterm——- Zwickt's Mi - 😎 -
www.youtube.com/watch?v=_5sku3wI3DI
Lowandorder
@Lowandorder Scheiß - he techné
Schafnerlos is aa supi - but
Zwickt‘s mi - is dess
m.youtube.com/watc...sUhc&start_radio=1
Ringelnatz1
Woher, wohin?
Wo sich Ewigkeiten dehnen,
hören die Gedanken auf,
nur der Herzen frommes Sehnen
ahnt, was ohne Zeitenlauf.
Wo wir waren, wo wir bleiben,
sagt kein kluges Menschenwort;
doch die Grübelgeister schreiben;
Bist du weg, so bleibe fort.
Laß dich nicht aufs neu gelüsten.
was geschah, es wird geschehn.
Ewig an des Lebens Küsten
wirst du scheiternd untergehn.
Wilhelm Busch
Lowandorder
@Ringelnatz1 Aber Wehe Wehe - wenn ich so sei Ende sehe - Hannemann - Geh du voran!
Du hast die großen Stiefel an!
& Däh - Wiedermal de Ol ut Wiedensahl!
~ “Uns Uli der hat hienieden nun
Eigentlich fast nichts mehr zu tun. –
Er hat seinen Zweck erfüllt. –
Runzlich wird sein Lebensbild. –
Mütze, Pfeife, Rock und Hose
Schrumpfen ein und werden lose,
So daß man bedenklich spricht:
»Hört mal, der Uli de gefallt mi nicht!!«
In der Wolke sitzt die schwarze
Parze mit der Nasenwarze,
Und sie zwickt und schneidet, schnapp!!
Uli sein Lebensbändel ab.
Na, jetzt hat er seine Ruh!
Ratsch! Man zieht den Vorhang zu.“
Nach diesem schwer schweren Traum.
Siehste! Siehste Uli schaun - Verwirrn!
War das der 🥚klopp anne Stirn? Oder?
Is mei Andropause nur im 🧠 am Sause!
Wir jedoch - Mir rechne nach: de Jung
Wie der schee werkelt 55 jut in Schwung
Kommts ohnPause aufunszu laberweise!
Derb laut kühmend & soo gar nich leise!
kurz - Wie hück wiedermal - Normal.
unterm——- Tusch geht auf olle Busch
www.zeno.org/Liter...chten/Julchen/Ende
(Bitte um Nachsicht - Wilhelm!;) - 🤫 -
Lowandorder
@Lowandorder Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - klug dran -
“ Jahresschluss
Der! - Dezember stiehlt den Rest,
den der November übrig lässt.“
unterm——- beid&Uli weit entfernt -
Wovon dieser Herr gern schwärmt -
erich-kaestner-kin...ichte/ekgarten.gif - 🤫
Der Dreizehnte Monat
Wie säh er aus, wenn er sich wünschen ließe?
Schaltmonat wär? Vielleicht Elfember hieße?
Wem zwölf genügen, dem ist nicht zu helfen.
Wie säh er aus, der dreizehnte von zwölfen?
Der Frühling müßte blühn in holden Dolden.
Jasmin und Rosen hätten Sommerfest.
Und Äpfel hingen, mürb und rot und golden,
im Herbstgeäst.
Die Tannen träten unter weißbeschneiten
Kroatenmützen aus dem Birkenhain
und kauften auf dem Markt der Jahreszeiten
Maiglöckchen ein.
Adam und Eva lägen in der Wiese.
und liebten sich in ihrem Veilchenbett,
als ob sie niemand aus dem Paradiese
vertrieben hätt.
Das Korn wär gelb. Und blau wären die Trauben.
Wir träumten, und die Erde wär der Traum.
Dreizehnter Monat, laß uns an dich glauben!
Die Zeit hat Raum!
Verzeih, daß wir so kühn sind, dich zu schildern.
Der Schleier weht. Dein Antlitz bleibt verhüllt.
Man macht, wir wissen's, aus zwölf alten Bildern
kein neues Bild.
Drum schaff dich selbst! Aus unerhörten Tönen!
Aus Farben, die kein Regenbogen zeigt!
Plündre den Schatz des ungeschehen Schönen!
Du schweigst? Er schweigt.
Es tickt die Zeit. Das Jahr dreht sich im Kreise.
Und werden kann nur, was schon immer war.
Geduld, mein Herz. Im Kreise geht die Reise.
Und dem Dezember folgt der Januar.“
kurz - Nó. Ooch wieder wahr.
& Doch -
So - wird die tour - der Kreis ganz & voll:
Auf ihn schaunmer scho des Neides voll!
images.app.goo.gl/ZvcGqCW7WSXzqSgk6
Lowandorder
Ja wie? Uliiii …& die liegende 8 -
Na Servus -
Wenn einem 16jährigtöpferchen. Newahr
Das Knie so derart durch die Haare wächst - Jung!
Dann kann dich doch “ Wo das Leben eben noch schön war, wird es beispielsweise durch die scheinbar harmlose Frage meiner Gastgeberin -
ob ich ein Frühstücksei wünsche, innerhalb einer Sekunde zur Hölle auf Erden.“
Booey. Selbst für unseren Star-AndroPoSaunist Uli keine eine Frage sein! Gellewelle!
”Ja - hart!“ & Däh & Höheren Orts - Patsch - Aufkloppen! Fertig ist die Laube!
Normal - ollen 🎅🏻 & 🌲 Ohwie lacht 🌲 -
kurz - servíce & Gern&Dannnichfür - 👨🚒 -