: Wenig konfliktscheu
■ Fujimori schert sich wenig um Kriche und Militär
Lima (ips/taz) — Neben der Steuerreform und einer Reform der Zölle bereitet die Regierung derzeit eine Verwaltungsreform und ein Anti-Monopolgesetz vor — erste Vorbereitungen für die angepeilte Privatisierung von Staatsbetrieben. In der Antidrogenpolitik, einem weiteren Schwerpunkt der Regierung, setzt Fujimori auf eine Verbindung von polizeilicher Repression und Anreizen für die Kokabauern, auf andere Produkte umzusteigen. Ein von den USA forcierter bilateraler Vertrag über militärische Unterstützung bei der Drogenbekämpfung wurde von Fujimori nicht unterschrieben.
In Auseinandersetzungen mit den Machtzentren des Landes zeigt sich der Präsident wenig konfliktscheu. Kürzlich entließ er sieben Vizeadmiräle, was zu Unmutsgebrumme unter den Militärs führte. Als ein Geburtenkontrollprogramm auf den Widerstand der katholischen Hierarchie traf, nannte er seine Kritiker aus dem Klerus „störrisch und mittelalterlich“. Wohlmeinende Kritiker befürchten, daß Fujimori zu viele Fronten auf einmal eröffnet hat.
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