Weltmeisterin im Inklusionssegeln: Auf dem Wasser die Schnellste
Nadine Löschke segelt mit Handicap. Im Rollstuhl und mit nur einer Hand ist sie trotzdem uneinholbar.
„Für mich war es schon großartig, überhaupt das Finale zu erreichen. Ich konnte am Anfang gar nicht verstehen, dass wir jetzt Weltmeisterinnen sind“, sagt Löschke über den Moment des Titelgewinns. Ihre Teamkameradin bei den „Hamburger Deerns“ ist Bundesligaseglerin Silke Basedow. Sie hat kein Handicap. Die Beiden lernten sich kennen, weil Basedow Löschkes Mann im Segeln trainiert.
„Segeln war für mich eigentlich nur ein Hobby“, sagt Löschke. „Es ist für mich wie Urlaub.“ Den ganzen Lärm, den man sonst in Hamburg höre, merke man auf dem Wasser nicht mehr. „Da ist nur wichtig, wo der Wind herkommt, was das Boot und das Wasser machen“, sagt sie. Ihre körperlichen Einschränkungen spielen dabei keine große Rolle. Das Boot, mit dem sie gesegelt ist, ist eigens für Menschen mit Behinderung konzipiert. So habe sie kaum Nachteile gegenüber Segler*innen ohne Beeinträchtigungen, sagt Löschke.
Die Sportlerin hat bereits erfolgreich Parabasketball gespielt, in der ersten und zweiten Bundesliga und stand sogar mal im Kader der Nationalmannschaft. Nach 25 Jahren reichte es ihr aber und sie tauschte das Basketballfeld gegen das Wasser ein. Wenn es möglich ist, segelt sie jede Woche. „Sie kennt sich mit dem Boot, auf dem wir gesegelt sind, sehr gut aus und konnte mir viele Tipps geben“, sagt Basedow.
Egal, welches Geschlecht man hat
Dass die beiden als Frauenteam am Ende an der Spitze standen, freut Basedow ganz besonders. „Wir konnten zeigen, dass es nicht nur egal ist, ob man behindert ist oder nicht, sondern auch, welches Geschlecht man hat.“
Das wollen die beiden Frauen auch bei der WM im nächsten Jahr wieder unter Beweis stellen. Mehr möchte Löschke im Segeln aber nicht mehr erreichen: „Den Titel wollen wir natürlich noch verteidigen, aber um den Sport wirklich ernsthaft zu betreiben und noch beispielsweise zu den Paralympics zu fahren, dafür bin ich zu alt. Ich nehme einfach mit, was ich noch erreichen kann“.
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