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Weltmarkt nutzt nichts

■ In Genf tagt die UNCTAD–Konferenz

Seit Beginn der sechziger Jahre ist die UNCTAD– Welthandelskonferenz nur vermeintlich Gradmesser für die Bereitschaft der Industrieländer, zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Dritten Welt beizutragen. Die Bereitschaft war und ist denkbar gering. Es gibt jedoch schwerwiegendere Gründe für eine fundamentale Skepsis. Die UNCTAD - obwohl „Konferenz für Handel und Entwicklung“ - will sich nach eigenem Selbstverständnis lediglich für die Verbesserung der Welthandels–Bedingungen der Drittweltländer einsetzen. Wie sich diese auf ihre Entwicklung durchschlägt, bleibt ausgeklammert. Der adäquate Entwicklungsweg war nie Gegenstand gemeinsamer Forderungen an den Norden. Das wäre noch zu verschmerzen, wenn die angestrebten besseren Handelsbedingungen sinnvolle Entwicklung garantieren würden. Doch wer sichert zu, daß bei höheren Kaffee–Weltmarktpreisen nicht der Kleinbauer dem Großgrundbesitzer weichen muß, daß ein steigender Dollar– Preis für mineralische Rohstoffe nicht ganze Landschaften zerstört? Wandel durch Handel - dies gilt für die in Genf versammelten Regierungen noch allemal. Alle benötigen sie zur Machterhaltung Dollars, und die sind aus einem gut zu besteuernden, möglichst lukrativen Außenhandel zu holen. Für die Drittwelt–Solidarität wären höhere Rohstoffpreise erstmal kein Grund zum Jubeln. Ulli Kulke

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