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„Weizsäcker soll Kanzler werden“

■ CDU-Querdenker Günter Rohrmoser plädiert für radikale Veränderungen in der Union

Berlin (taz) - „Wenn die CDU die nächsten Wahlen noch gewinnen will, braucht sie den Mut zu radikalen Veränderungen.“ Dabei sind personalpolitische Konsequenzen unumgänglich.

Der CDU-Querdenker Rohrmoser - Sozialphilosoph und nach eigenen Worten „kritisch distanzierter Begleiter der Union“

-plädiert in einem Interview mit der taz für einen Wechsel an der Spitze der Union. „Die Partei sollte im Mai Helmut Kohl zum Bundespräsidenten wählen und Weizsäcker bitten, das Amt des Bundeskanzlers zu übernehmen.“ Außerdem müßte sie Kurt Biedenkopf zum Parteivorsitzenden wählen. Bisher stößt Rohrmoser mit seinen Thesen in der Union noch auf wenig Gegenliebe. CDU-Sprecher Merschmeier zur taz: „Ich kann ihnen unter dem Strich nur sagen, wenn taz und 'Bild‘ solchen Leuten ein Forum geben, sind sie selber Schuld.“

Auch der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Alfred Dregger, haut weiter in die rechte Kerbe. Die unklaren Konturen im sozialen und nationalen Bereich sollen für die schweren Wahlniederlagen der CDU verantwortlich sein. Das nationale Profil der Partei müsse wieder deutlicher werden, sagte er gestern. Ganz und gar ist er gegen Heiner Geißlers „Gerede von der multikulturellen Gesellschaft“. Interview mit Rohrmoser S.5

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