Weihnachten für umme (21): Ausmisten mit Mehrwert

Aufpeppen, upcyclen: Es gibt so viel ausrangiertes Mobiliar in der Stadt, man muss es nur zu nutzen wissen. DIY-Werkstätten helfen dabei.

Einfach mal selbst machen, muss ja nicht gleich ein Möbelstück sein: Holzsterne als Weihnachtsdeko Foto: picture alliance / dpa | Marius Becker

Die taz Berlin sucht in Zeiten von Inflation und Energiekrise Türchen für Türchen nach Wegen, wie es ganz ohne Geld etwas werden kann mit dem ach so besinnlichen Fest.

Das kennt vermutlich fast jede*r, der es nicht so sehr mit dem Aufräumen, dafür aber einen einigermaßen großen Keller/Zwischenboden/Dachboden oder auch nur eine Rumpelkammer hat. Kein Durchkommen einerseits, gähnende Leere auf dem Konto andererseits. Warum also nicht den Saustall aufräumen und das vergolden, was da ist?

Fast in jeder Wohnung dieser Stadt befinden sich ausrangierte Möbel, Sofatische, Regale oder unansehnliche Kommoden, die sich zu etwas Schönem aufpeppen oder umgestalten lassen. Upcycling nennt sich das im Neuhochdeutschen, es ließe sich aber auch mit schöneren Worten wie umlackieren, abschleifen, auseinander- und wieder neu zusammenbauen umschreiben.

Aquamarin und Arsen-Grün

Die einfachste Methode ist eigentlich das Umlackieren. In sämtlichen Baumärkten lassen sich heutzutage die tollsten Farben anrühren – und wer gar kein Geld ausgeben will, findet per Rundmail sicher jemanden, die oder der Reste herumstehen hat. Jedes noch so grässliche, kleinere Funiermöbel, das auf Teak macht oder auf Eiche, verwandelt sich in einem kräftigen Aquamarin oder einem schrillen Arsen-Grün zu einem fantastischen Geschenk.

Aber auch der Umbau eines alten Regals vom schwedischen Möbelhaus zu einer Blumensäule für Oma oder zu Stelzen für die Nichte kann sich als einfacher erweisen, als viele denken. Wer dazu weder über den passenden schreinerischen Fachverstand noch über anständiges Werkzeug verfügt, der kann es bei Berlins zahlreichen offenen DIY-Holzwerkstätten versuchen.

Die haben zwar kurz vor Weihnachten oft keine Termine mehr, aber in diesem Fall reicht ja vielleicht ein Gutschein unterm Weihnachtsbaum – und nach den stressigen Feiertagen ist dann auch wieder mehr Zeit und Muße und vielleicht hat ja die oder der zu Beschenkende sogar Lust mitzukommen.

Foto: Aletta Luebbers/taz

Eine der tollsten dieser DIY-Werkstätten findet sich im Hinterhof des Hauses der Statistik am Alexanderplatz, das gerade saniert wird. Sie findet ab Anfang nächsten Jahres wieder zweimal die Woche statt und wird von den Baufachfrauen Berlin e. V. im sogenannten Haus der Materialisierung angeboten.

Dort dreht sich alles um den Kreislaufgedanken, und es gibt neben einer Textil-, Fahrrad- und Repairwerkstatt auch einige Gebrauchtmärkte, falls man für ein paar Euros dazukaufen möchte oder muss, was noch fehlt. Bei den Baufachfrauen stehen immer sehr freundliche Menschen bereit, die dabei helfen, Ideen tatsächlich auch umzusetzen. Sogar gefährlich wirkende Maschinen kann man dort am Ende bedienen, auch wenn man zuvor sogar vorm Auswechseln einer Glühlampe Angst hatte.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.