Weihnachten für umme (10): Zum Himmel hoch
taz-Adventskalender: Kleiner Trip zu den Sternen? Im Dezember dürfen Menschen unter 18 viele Veranstaltungen der Planetarien kostenlos besuchen.
Die taz Berlin sucht in Zeiten von Inflation und Energiekrise Türchen für Türchen nach Wegen, wie es ganz ohne Geld etwas werden kann mit dem ach so besinnlichen Fest.
Es gehört schon einiges an Fantasie dazu, um beim Anblick des Planetariums in Prenzlauer Berg an das Coronavirus zu denken. Ok, die weithin sichtbare 23-Meter-Kuppel ist rund, aber die vielen antennengleichen Nupsies an der Außenseite fehlen gänzlich. Doch so ist das wohl mit diesem Virus: Es taucht ganz unvermutet auf. Und in diesem Fall sogar im Guten.
Denn Besucher*innen unter 18 Jahren dürfen die meisten Vorstellungen noch bis Ende Dezember bei freiem Eintritt besuchen, übrigens nicht nur in Prenzlauer Berg, sondern auch an den anderen beiden Standorten am Schönebeger Insulaner und im Treptower Park. Hintergrund ist die Aktion „Stark trotz Corona“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Für Veranstaltungen der Kategorien „Wissenschaftstheater“, „Sternwarte“ und „Kinder & Familie“ müssen Kinder und Jugendliche also nur einen gültigen Schüler*innenausweises vorzeigen.
Goldene Schallplatte an Bord
Und können dann zum Beispiel die Raumsonden Voyager I und II auf ihrem Flug ins interstellare Nirgendwo begleiten. Die unbemenschten Flugobjekte sind 1977 von der Erde gestartet und entfernen sich seitdem unaufhaltsam – durchaus in der Hoffnung, irgendwo andere Lebewesen zu entdecken: An Bord befindet sich auch eine goldene Schallplatte (CDs gab es damals bekanntlich noch nicht) mit Musik, Geräuschen und Bildern von der Erde. Und man darf darüber nachsinnen, ob die in Piktogrammen verschlüsselte Bedienungsanleitung nicht die Intelligenz jedes Wesens aufs Höchste herausfordert.
Auf ihrer bisher 23 Milliarden Kilometer langen Reise haben die Voyagers mehrere Planeten und deren Monde passiert. Die von dem ukrainischen Planetarium in Kyjiw entwickelte Show vermittelt in eindrucksvollen Rundumbildern Eindrücke von diesen Himmelskörpern und ihren von den Sonden entdeckten Geheimnissen.
Und wer danach noch auf einen Weihnachtsmarkt geht, dem kommt unsere Welt noch viel kleiner vor.
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