■ Wegseh-Kabarett: Gesehen: Die Schöne-Abend-Show
Gesehen: Die Schöne-Abend-Show. „Wir wollen im Wegsehworkshop lernen, mit Problemen umzugehen, indem wir dort wegsehen, wo Not ist“, säuselt die Kabarettistin Susanne Tiedemann.
Am Anfang ist noch alles leidlich lustig. Da machen sich Jungs in artigen Strickjacken über Boygroups als fleischgewordene Schwiegermütterträume lustig: „Mama, ich lieb'dich, Mama, ich schwör's!“Richtig klasse: Annette Kruhl mit ihrer Parodie auf die hyperbeschäftigte Managerin, die Freundinnen tippenderweise am Handy abwürgt und im Dauerstreß langsam vereinsamt. Wirklich Bissiges erwartet man vergeblich. Statt dessen machen sich die Kabarettisten im Fools Garden wenig originell über Hörgeräteträger lustig und erzählen abgestandene Pennerwitze.
Wenn Kabarettisten weder wortgewandt noch bühnentalentiert sind, dann sollten sie wenigstens ihren Text können. Wenn ihnen aber der und auch sonst nichts einfällt außer einem gestöhnten „O Gott!“, dann hat man wirklich ein Problem und dann sollte man tatsächlich wegsehen. Katja Fiedler
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