Wegen der Euro-Krise: Post erwägt Portoerhöhung
Nach Jahren stabilier Preise prüft die Deutsche Post eine Erhöhung des Portos für Briefe. Die Euro-Krise habe sich auf den Luftfrachtbereich ausgewirkt, sagte der Finanzvorstand der Post.
FRANKFURT afp | Die Deutsche Post erwägt, nach Jahren gleich bleibender Preise das Porto für Briefe in Deutschland anzuheben. „Wir werden im Herbst prüfen, ob die Rahmenbedingungen es ermöglichen, unsere Preise für das nächste Jahr zu erhöhen“, sagte Post-Finanzvorstand Larry Rosen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Er verwies darauf, dass das Porto der Post seit vielen Jahren nicht mehr gestiegen sei.
Die Post spüre Auswirkungen der Euro-Krise lediglich in ihrem Luftfrachtbereich. „Einige Unternehmen ziehen derzeit den billigeren Transport per Schiff vor“, sagte Rosen. Insgesamt entwickele sich das Geschäft der Post aber weiter „sehr erfreulich“.
Das Unternehmen sei zuversichtlich, seine Prognosen für 2012 erreichen zu können: „Wir rechnen mit einem operativen Ergebnis von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro, nach 2,4 Milliarden Euro im vorigen Jahr.“ Rosen sagte weiter, die Umwandlung von Filialen der Post in sogenannte Partnerfilialen mit Bäckern oder Schreibwarenhändlern sei mittlerweile abgeschlossen.
Eine Nachzahlung von Mehrwertsteuer, auf die sich die Post mit den Finanzbehörden geeinigt hatte, werde das operative Ergebnis mit 180 Millionen Euro belasten, sagte Rosen. Insgesamt musste die Post zwar 516 Millionen Euro nachzahlen. Für mehr als die Hälfte hatte das Unternehmen jedoch Rückstellungen gebildet.
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