■ Wegen Totschlags an Homosexuellem: Hohe Haftstrafen für zwei Skinheads
Amberg/Neuruppin (dpa) – In zwei Prozessen gegen Rechtsradikale sind gegen die Angeklagten langjährige Haftstrafen verhängt worden. Das Landgericht Amberg verurteilte gestern einen 23jährigen Skinhead wegen Totschlags zu zwölf Jahren Gefängnis, seinen 21jähriger Komplizen zu einer Jugendstrafe von acht Jahren. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß die beiden im September 1995 einen 48jährigen schwulen Busfahrer wegen seiner sexuellen Neigung zusammengeschlagen und in einen Fluß geworfen hatten. Dort ertrank das bewußtlose Opfer.
Im Prozeß um den Überfall auf eine linke Punkband in Pritzwalk verurteilte das Landgericht Neuruppin den 36jährigen Hauptangeklagten aus Potsdam zu sechs Jahren und einem Monat Haft. Drei Mitangeklagte erhielten Haftstrafen von drei bis fünfeinhalb Jahren. Die Männer aus Pritzwalk, Belzig und Potsdam hatten gestanden, die Musikgruppe im vergangenen September mit Baseballschlägern zusammengeschlagen zu haben.
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