Wegen Spionage verurteilt: Acht Jahre Haft für Amerikaner im Iran

Zwei US-Wanderer sind im Iran zu acht Jarehn Haft verurteilt worden. Sie wurden des illegalen Grenzübertritts und der Spionage für schuldig befunden. Die Amerikaner bestreiten die Vorwürfe.

Shane Bauer (l.) und Josh Fattal (Mitte, im Hintergrund ihr Übersetzer) sind schludig gesprochen worden. Bild: reuters

TEHERAN dapd/afp | Seit fast zwei Jahren sind Shane Bauer und Josh Fattal im Iran im Gefängnis, nun wurde ein Urteil gegen sie gefällt: Wegen des Vorwurfs der Spionage und illegaler Einreise sind die US-Bürger zu jeweils acht Jahren verurteilt worden. Das erklärte der Generalstaatsanwalt in Teheran, Abbas Dschafari Dowlatabadi, am Sonntag und bestätigte damit einen Bericht des iranischen Staatsfernsehens vom Samstag.

Fattal und Bauer sowie dessen Verlobte Sarah Shourd waren im Juli 2009 im irakisch-iranischen Grenzgebiet festgenommen worden. Sie wiesen die Vorwürfe zurück und erklärten, in dem Gebiet lediglich gewandert zu sein und die Grenze versehentlich überquert zu haben. Bei Anhörungen hinter verschlossenen Türen im Februar und Ende Juli plädierten sie laut ihrem Anwalt Masud Safii auf nicht schuldig.

Bauer und Fattal wurden nach dem Bericht des staatlichen Fernsehens wegen illegaler Einreise zu jeweils drei Jahren Haft und wegen Spionageaktivitäten für die USA zu jeweils fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Dowlatabadi erklärte, die Männer hätten 20 Tage Zeit, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Shourd wurde im September vergangenen Jahres gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 500.000 Dollar (347.000 Euro) freigelassen und kehrte in die USA zurück. Allerdings sei ihr Fall "noch immer offen", berichtete die iranische Website irinn.ir.

Berufung angekündigt

Der Anwalt der Verurteilten, Masud Schafiei, erklärte, über das Urteil nicht informiert worden zu sein. Sollte es der Wahrheit entsprechen, werde er jedoch definitiv in Berufung gehen. "Das strenge Urteil steht in keinem Verhältnis zu den Vorwürfen", sagte er der Nachrichtenagentur AP.

Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi hatte kürzlich Hoffnungen auf eine mögliche Wende in dem Fall geweckt. So hatte er erklärt, er hoffe, dass ein Prozess gegen Fattal und Bauer schließlich zu deren Freilassung führen werde.

Ein Sprecher der Familien von Bauer und Fattal wollte sich auf Anfrage zunächst nicht äußern. Das US-Außenministerium erklärte in einer ersten Reaktion, es bemühe sich um eine Bestätigung der Berichte. Dazu stehe Washington im Kontakt mit der Schweiz, die die diplomatischen Interessen der USA im Iran vertritt. "Wir hoffen weiter, dass die iranischen Behörden auf die humanitären Möglichkeiten zurückgreifen, um diese beiden jungen Männer freizulassen", sagte eine Sprecherin. Bauer und Fattal seien bereits zu lange in iranischer Haft.

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