: Wechsel '98
Der künftige Bundeskanzler Gerhard Schröder wird am 16. und 17. November den russischen Präsidenten Boris Jelzin in Moskau treffen. Wie der Kreml mitteilte, wurde dieser Termin bei einem Telefongespräch zwischen beiden Politikern vereinbart. Bei dem Treffen wollen Jelzin und Schröder über die deutsch-russischen Beziehungen und die Probleme Moskaus mit den internationalen Finanzinstitutionen sprechen, hieß es. Schröder hatte nach seinem Wahlsieg die weitere finanzielle Unterstützung der Bundesrepublik für Rußland von sozialen und wirtschaftlichen Reformen abhängig gemacht. AFP
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Die CSU-Landesgruppe hat die bisherige Vizepräsidentin des Bundestages, Michaela Geiger, erneut als Kandidatin für diesen Posten nominiert. Damit kommt es bei der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestages am Montag zu einer Kampfabstimmung zwischen Geiger und der PDS-Kandidatin Petra Bläss. Jede Fraktion hat das Recht, einen Kandidaten für den Vizeposten zu benennen. CSU und CDU bilden aber eine Fraktionsgemeinschaft. Von der CDU wird der ehemalige Innenminister und Kanzleramtschef Rudolf Seiters nominiert. dpa
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Der künftige Bundeskanzler Gerhard Schröder holt die Chefsekretärin des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt, Marianne Duden, wieder zurück in das Kanzleramt. Am Dienstag nach der Wahl des Regierungschefs werde sie in das Kanzleramt gehen, sagte die 52jährige gestern. Schmidt habe sie dazu ermutigt. Sie werde wieder das Büro von „der lieben Juliane Weber“ übernehmen. Beim Machtwechsel 1982 hatte Schmidts treue Seele damals die Räume an Kohls Vertraute und enge Mitarbeiterin Weber übergeben. AP
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Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Hakki Keskin, hat sich für einen nicht-deutschen Ausländer-Beauftragten ausgesprochen. Es sei längst an der Zeit, daß auch Ausländer für solche Aufgaben eine Chance bekämen, sagte Keskin gestern im InfoRadio Berlin- Brandenburg. „Es ist ein bißchen bedauerlich, daß wir wahrscheinlich noch nicht so weit sind.“ Neue Ausländerbeauftragte soll die Grünen-Politikerin Marieluise Beck werden. dpa
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Wolfgang Schäuble, bald Chef der CDU, hat der künftigen rot- grünen Bundesregierung vorgehalten, mit ihren Plänen zur doppelten Staatsbürgerschaft Ausländerfeindlichkeit zu fördern. Der Versuch, die Integration der in Deutschland lebenden Ausländer über die doppelte Staatsbürgerschaft zu erreichen, ist nach Ansicht von Schäuble „genau der falsche Weg“. Es entstehe der Eindruck, die Ausländer seien den Deutschen gegenüber privilegiert, sagte der Unionsfraktionschef gestern im Deutschlandradio Berlin. dpa
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