Was fehlt …: … die Erlaubnis
Eine Pinselaffäre erschüttert derzeit die südhessische Metropole Eppertshausen in ihren Grundfesten. Es geht dabei um selbstgemalte Zebrastreifen, die an zwei Stellen das Straßenbild mies verschandeln.
Eppertshausen in Alarmbereitschaft: Die 6.000-Seelen-Stadt hat Anzeige gegen unbekannt erstattet. Die Polizei ermittelt wegen Amtsanmaßung, Sachbeschädigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. „Das ist kein Kavaliersdelikt, und wir finden das auch überhaupt nicht witzig“, sagte Bernd Hochstädter, Sprecher des Polizeipräsidiums Darmstadt. „Man mag es gar nicht glauben“, sagte Bürgermeister Carsten Helfmann.
Auch aus der Tierwelt mehren sich die Stimmen zum Eppertshausener Pinsel-Gate. So zeigte sich der Deutsche Zebraverbund (DZebV) entsetzt. „Weder haben wir hierfür unsere Erlaubnis erteilt, noch ist jemand an uns herangetreten. Es handelt sich hierbei um einen Eingriff in unsere Persönlichkeitsrechte, der geahndet werden muss“, war in einer Pressemitteilung zu lesen.
Dummer Scherz oder Zeugnis der immer zügelloser auch auf die Offline-Welt übergreifenden Remixkultur unserer Zeit? Fakt ist: Leidtragende sind neben den Tieren wie immer auch die SteuerzahlerInnen, denn auf deren Kosten werden die Schmierereien derzeit beseitigt. Danke Merkel! (taz)
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