: Warten ist gefährlich
■ Hakki Keskin: 10 Argumente gegen Asylheime
* In Hamburg wie auch bundesweit gibt es Flüchtlingsunterkünfte, wo die Menschen in völliger Isolierung von der übrigen Wohnbevölkerung leben. Dieser Zustand ist vom Standpunkt der Humanität und der Würde dieser Menschen unerträglich.
* Die abgelegenen Unterkünfte sind geradezu eine Einladung an rechtsradikale Gruppen.
* Seit der Änderung des Asylrechts im Grundgesetz ist die Zahl der AsylbewerberInnen rückläufig. Notunterkünfte sind nicht mehr notwendig. Ziel sollte nicht die Isolierung der Flüchtlinge sein, sondern sie in normalen Wohnverhältnissen unterzubringen.
* Viele abgelehnte AsylbewerberInnen können nicht in ihr Herkunftsland abgeschoben werden. Diese große Gruppe der de facto Flüchtlinge kann nicht auf Dauer in Notunterkünften leben.
* Gemeinschaftsunterkünfte sind nicht als Dauerunterkünfte gedacht und sollten deshalb nicht als dauerhaft akzeptiert werden.
* Viele Menschen, die hier um Asyl bitten, haben schwere Erlebnisse hinter sich. Die Humanität gebietet es, daß man sie menschenwürdig unterbringt.
* Menschen ohne deutschen Paß sind Teil dieser Gesellschaft. Auch Flüchtlinge. Sie sollten deshalb nicht durch Segregation ausgeschlossen werden.
* Menschen aus völlig unterschiedlichen Kulturen, die kaum miteinander kommunizieren können, müssen unter einem Dach zusammenleben, oft ohne Rückzugsmöglichkeit. All das führt in einer Sam-melunterkunft zu Konflikten.
* Die leidvolle Erfahrung nach Brandanschlägen, daß die Politik ihre Betroffenheit zum Ausdruck bringt, aber keine Taten folgen, sollte sich nicht wiederholen.
* Wir müssen sofort ernsthaft nach Möglichkeiten suchen, daß so etwas wie in Lübeck, Mölln oder Solingen in Hamburg nicht passieren kann. Ein runder Tisch sollte jenseits der Tagespolitik über konkrete Konsequenzen nachdenken.
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