: Warnstreiks in Polen gegen Preiserhöhungen
Warschau (dpa) — Zum ersten Mal seit dem Sturz des Kommunismus in Polen hat am Montag ein landesweiter Warnstreik der Gewerkschaft Solidarität stattgefunden. Mit diesem einstündigen Ausstand protestierten die Gewerkschafter gegen die jüngsten Preiserhöhungen für Strom, Gas und Fernheizung. Funktionäre der Solidarität versicherten, ihr Protest richte sich nicht gegen die Regierung, sondern gegen die „Art und Weise“ der Preiserhöhungen, die ohne Konsultation der Gewerkschaft erfolgt waren.
Staatspräsident Lech Walesa äußerte Verständnis für die Aktion seiner früheren Kollegen von der Solidarität. Er meinte in einem Fernsehinterview, diese Aktion werde vielleicht dazu beitragen, „daß endlich bessere Programme und klügere Leute siegen“.
An dem Streik von 12.00 bis 13.00 Uhr beteiligten sich allerdings weder die öffentlichen Verkehrsmittel noch die Schulen oder Krankenhäuser. Manche Großbetriebe wie die Danziger Werft hatten nur geflaggt. Für Donnerstag haben die ehemals kommunistische Gewerkschaft OPZZ und die linksgerichtete Solidarität „80“ zu einer ähnlichen Aktion aufgerufen.
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