: Wahlkämpfers Kummerkasten
Heute mit einer Sonderausgabe zum Thema „Ich und anderer Leute Auto“.
Autos raus aus dem Rathaus-Innenhof, verlangt der GAL-Abgeordnete Martin Schmidt: „Könnte vielleicht der erste Bürgermeister in einem seiner Gespräche mit seinen toten oder lebenden Vorgängern deren Meinung zu diesem Thema erforschen?“Lieber Herr Schmidt! Der Bürgermeister hört Sie nicht, der Motor seines Wahlkampfbusses ist so laut.
Zuviele Räder waren beim Fahrradrennen „HEW Classics“Anfang August auf Hamburgs Straßen, meint die CDU-Abgeordnete Rena Vahlefeld: „Touristen hatten keine Möglichkeit, mit dem Auto die City zu verlassen und fuhren hilflos im Kreis.“Liebe Frau Vahlenfeld! Ihre unpatriotische Haltung können wir nicht ungetadelt lassen. Haben Sie vergessen, was unser Held Jan Ullrich bei der Tour de France geleistet hat? Ein paar hilflos rotierende Kegelclubs sind Peanuts dagegen! Die taz distanziert sich von ihrem Brief und bekräftigt ihr „Danke, Jan!“
Erhard Rittershaus, parteiloser Wirtschaftssenator, will „den Fuhrpark“einer ökologischen Meierei in Hamburg vergrößern. Der 60-Kühe-Betrieb soll Milch direkt an die Haustür liefern. Lieber Herr Rittershaus! Eine wirklich geniale Synthese aus Ökonomie und Ökologie: Morgens gemütlich Öko-Milch in den Transfair-Kaffee gießen, während sich draußen die Abgaswolke des Milchtreckers verzieht. Entzückend.
Auf weitere Zuschriften bekümmerter Wahlkämpfer – Fax-Hotline: 38 90 17 - 50 – freut sich
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