Wahlen in den USA: Transpolitikerin wird Senatorin
Mit 86 Prozent der Stimmen zieht Sarah McBride in den Senat von Delaware ein. Die Demokratin ist Sprecherin der größten LGBTQ-Organisation in den USA.
Mit 86 Prozent der Stimmen triumphierte McBride haushoch über den republikanischen Kandidaten Steven Washington. Es ist das höchste gewählte öffentliche Amt, das eine Transpolitikerin in den USA jemals bekleidet hat. „Wir haben es geschafft. Wir haben die Wahl gewonnen. Danke, danke, danke“, freute sie sich auf Twitter, als ihr Sieg bekannt wurde, und: „Ich hoffe, der heutige Abend zeigt LGBTQ-Kindern, dass unsere Demokratie auch für sie groß genug ist.“
In ihrer Wahlkampagne machte sich McBride für ein bezahlbares Gesundheitssystem, eine verbesserte finanzielle Ausstattung von Schulen, flächendeckende Betreuung für Kindergartenkinder und eine Erhöhung des Mindestlohns stark. Die Coronapandemie habe die Dringlichkeit von Veränderungen in diesen Politikbereichen noch erhöht, erklärte McBride.
Seit Jahren setzt sich die in der 70.000 Einwohner*innen zählenden Stadt Wilmington aufgewachsene Politikerin für den Ausbau der Gesundheitsversorgung in ihrem Bundesstaat ein. Ihre Schwerpunkte liegen zudem auf Maßnahmen zum Schutz vor Kindesmissbrauch und der Antidiskriminierungspolitik. Derzeit ist sie Sprecherin der größten US-amerikanischen LGBTQ-Organisation.
Twittergemeinde freut sich
2018 veröffentlichte sie das Buch „Morgen wird anders“, in dem sie über ihren Kampf für Gleichberechtigung und die Beziehung zu ihrem verstorbenen Ehemann Andrew Cray schrieb. Kurz nach der Hochzeit erlag er seiner Krebserkrankung.
In den sozialen Medien regnete es Glückwünsche aus dem ganzen Land. In Vermont zog Taylor Small für die Demokrat*innen in das dortige Parlament. „Fünfte Transgender-Abgeordnete der Nation!“, schrieb die 26-Jährige auf Twitter. 2017 war in den USA zum ersten Mal eine Transpolitikerin in ein US-amerikanisches Regionalparlament gewählt worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hybride Kriegsführung
Angriff auf die Lebensadern
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Niederlage für Baschar al-Assad
Zusammenbruch in Aleppo
BSW in Koalitionen
Bald an der Macht – aber mit Risiko
„Männer“-Aussage von Angela Merkel
Endlich eine Erklärung für das Scheitern der Ampel
Sport in Zeiten des Nahost-Kriegs
Die unheimliche Reise eines Basketballklubs