Wahlen in Armenien: Armdrücken für ein blühendes Armenien

Interessiert sich auch jemand für die Wahlen in Armenien? Im Prinzip ja! Der Millionär und Meister im Armdrücken Gagik Zarukjan will Präsident werden.

Will armenischer Präsident werden: Gagik Zarukjan. Bild: dapd

ERIWAN afp | In einem Testfall für die Glaubwürdigkeit der Demokratiebestrebungen hat Armenien am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Der Urnengang wurde von Kritikern aufmerksam beobachtet, nachdem die umstrittene Präsidentenwahl 2008 von blutigen Auseinandersetzungen mit zehn Toten überschattet gewesen war. Die Republikanische Partei von Präsident Sersch Sarkissjan lag Umfragen zufolge in der Wählergunst vorn.

An zweiter Stelle folgte laut Umfragen die Partei Blühendes Armenien des schillernden Millionärs Gagik Zarukjan, eines früheren Meisters im Armdrücken und Koalitionspartners der Präsidentenpartei. Im Fokus des Wahlkampfs standen Themen wie Arbeitslosigkeit, Armut und Auswanderung, während die langjährigen Konflikte mit den Nachbarn Türkei und Aserbaidschan kaum eine Rolle spielten.

Bei der Stimmabgabe betonte Präsident Sarkissjan, er wünsche sich einen „ruhigen, friedlichen und gesetzeskonformen“ Ablauf des Urnengangs. Bis zum Mittag gaben gut ein Drittel der Wähler ihre Stimme ab.

Der Wahlkampf war von einem blutigen Vorfall überschattet: Am Freitag waren bei einer Wahlkampfveranstaltung der Republikanischen Partei in der Hauptstadt Eriwan rund 150 Menschen durch explodierende Gasballons verletzt worden.

2008 waren bei heftigen Protesten gegen den Ausgang der Präsidentenwahl zehn Demonstranten getötet worden. Seitdem hatte der Oppositionsblock um Ex-Präsident Levon Ter-Petrossjan regelmäßig für vorgezogene Neuwahlen demonstriert. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) entsandte für den Urnengang am Sonntag rund 350 Wahlbeobachter und wollte am Montag in einer Pressekonferenz ihre Einschätzung zum Wahlverlauf erläutern. Während des Wahlkampfs wurden nach Angaben der OSZE keine größeren Unregelmäßigkeiten verzeichnet.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.